Rezension

Kindheit in der DDR

Geteilte Träume -

Geteilte Träume
von Ulla Mothes

Bewertet mit 2 Sternen

War mir zu langatmig. Zu chaotisch und verwirrend. Der Schreibstil hat mir nicht zugesagt. Leider nicht überzeugend.

1992 erfährt Ingke dass sie adoptiert wurde. Natürlich ist sie enttäuscht weil ihr viel verschwiegen wird und die Eltern bekannt sind. Aber warum wurde Ingke damals weggegeben? Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer eigenen Familie.

"Diese Ungewissheit, diese Schwebe, dieses Im -Niemandsland- Leben, während ein Ausreiseantrag läuft, jahrelang. Wenn alle wissen, dass du gehst, dann gehörst du nicht mehr dazu. Du bist noch da, bist aber in den Augen der anderen eigentlich schon weg. Du bist eine lebende Tote." (Seite 65)

Auf das Buch hatte ich mich sehr gefreut. Und leider konnte mich das Buch nicht wirklich packen oder begeistern.

Der Schreibstil ist schon sehr anstrengend. Ich habe zu Beginn soviel Namen im die Ohren "geschlagen" bekommen das ich nur noch durcheinander gekommen bin. Ein Stammbaum gibt es zum Ende des Buches aber trotz vielem nachsehen hat es nicht ganz geklappt.

Ingke möchte wissen wer ihre leiblichen Eltern sind. Ingke war mir zu blass und unscheinbar, sie ging fast unter bei dieser Flut von anderen Personen. Es hat mich aufgeregt dass Ingke ihre ganze Familie "ablaufen" musste um mehr zu erfahren. Dabei erzählt noch jeder seine eigene Geschichte und so ganz im Zusammenhang stand es einfach nicht.

Die weiteren Protagonisten waren ebenso platt.

Was mich zudem störte war diese Fragmente zu den Zuständen der DDR. Es wird von Landwirtschaft, Stasi, das Gute und Böse geredet, viele Ansichten und Meinungen prasseln auf den Leser ein aber es war mir zu stark aus dem Kontext gerissen. Es gab keine rote Linie die mich überzeugen konnte.

Hier hätte ich mir einfach ein bündiges Konzept gewünscht wo viele Facetten beleuchtet werden, es genaueren Einblick "hinter die Kulissen" der DDR gibt. In meinen Augen hätten hier die Protagonisten besser eingebunden werden können. Die Ansichten von Ingke gehen hingegen fast komplett unter.

Sicherlich gab es auch interessante Abschnitte die mich mitnehmen konnten. Aber das wiegt nun mal nicht auf.

Für Menschen die sich für die Geschichte der DDR um größeren Umfang interessieren - sie werden hier nicht auf ihre Kosten kommen.