Rezension

Sehr subjektiv und nicht überzeugend

Geteilte Träume -

Geteilte Träume
von Ulla Mothes

Bewertet mit 1 Sternen

Die Mutter von Ingke, die mitten im Abitur steht, ist schwer erkrankt und braucht eine Stammzellenspende. Ihre Eltern lehnen sie als Spender ab. Das ist der jungen Frau nicht recht und so lässt sie sich testen. Dann der Schock. Sie wurde adoptiert und weis nichts über ihre Abstammung.

Der Schauplatz des Romans von Ulla Mothes ist größtenteils die ehemalige DDR. Es hat ein schönes Cover, das eine scheinbar glückliche junge Familie darstellt. Doch der Schein trügt. Die Handlung spielt auf verschiedenen Zeitebenen und macht oft große Sprünge.

Ingke wuchs behütet und beschützt auf. Jetzt zerfällt ihr bisheriges Leben wie ein Kartenhaus. Sie reagiert total verstört, was auch kein Wunder ist, da sie sich hintergangen fühlt. Diese plötzliche Wahrheit, ist für sie ein Hammer. Sie reagiert durch fort laufen. Aber wer sind ihre Adoptiveltern wirklich und wer sind ihre Eltern? Sie möchte Klarheit über ihre Herkunft und begibt sich auf Spurensuche. Dieser Weg wird recht abenteuerlich und vielmals undurchsichtig. Man schickt die junge Frau kreuz und quer zu allen Verwandten. Diese erzählen ihr, warum, wieso, weshalb sie mit ihrem Leben nicht zufrieden sind und wie sehr sie in der DDR litten. So begegnen uns im Buch viele unterschiedliche Charaktere mit ihren Familiengeschichten. Diese haben gemeinsam, das alle nur möglichen Schikanen des DDR Regimes genau an diesen Personen begangen wurden. Meiner Meinung nach zu viele Personen mit zu vielen negativen Geschichten in geballter Ladung. Dadurch ist kein wirklicher roter Faden im Buch. Die Handlung springt hin und her.

Am Ende des Buches gibt es einen Stammbaum. Durch die vielen Personen ist er hilfreich aber leider nicht so gut platziert.

Meine Erwartungen an das Buch, wurden leider nicht erfüllt. Ich wollte wissen, wie es Ingke erging, wie sie fühlte und was sie nach all den Eröffnungen dachte. Sie wird leider nur oberflächlich dargestellt. Was sie nach all den Einblicken in drei Generationen für sich empfindet, fehlt mir. Sie war stark verletzt. Wie verkraftet das ihre junge Seele? Eigentlich ist sie die Hauptprotagonistin aber sie verliert sich in den vielen Erzählungen aus der Vergangenheit. Ich hätte gern mehr über sie und die Gegenwart in der sie lebt, erfahren.

Was mir nicht gefiel und das ganze Buch nicht gerade zur Glaubwürdigkeit verhilft, es wurden nur negative Dinge aus der DDR beschrieben. Sehr subjektiv und nicht authentisch. 16 Millionen DDR Bürger waren zwar mit vielen Dingen in ihrem Staate nicht einverstanden aber wäre alles so schlecht gewesen, hätte die DDR nicht 40 Jahre überlebt. Auch ich habe die ersten 36 Jahre meines Lebens in der DDR verbracht und nie an Flucht gedacht. Das, obwohl ich schon zu Schulzeiten gebrandmarkt war. Man hat sich arrangiert, wie es so schön heißt. Auch in der BRD gibt es mehr Schein als Sein.

Eine Leseempfehlung möchte ich nicht geben.