Klasse Buch für Kenner der Szene oder solche, die sich damit beschäftigen möchten
Bewertet mit 5 Sternen
Tom Hillenbrand erzählt die Story einer Schnitzeljagd vor dem Hintergrund einer Kryptowährung. Der Tod eines Self-Made-Millionärs sorgt beim Privatdetektiv für verborgene Finanzen Dante, für den Auftrag der Schwester des Toten. Diese vermutet ein verstecktes Vermögen in einer Kryptowährung, an das sie ran möchte. Eine Krypto-Währungs-Bloggerin macht sich ebenfalls auf die Suche. Die Suche des Duos wird zu einer Schnitzeljagd, als Videos des Toten auftauchen,
die auf Orte hindeuten, an denen Hinweise auf das Vermögen versteckt sein sollen.
Hillenbrand bemüht die beiden Protagonisten, dem Leser einen Einblick in die Kryptowährungen zu gewähren und gleichzeitig in die kruden
Weltansichten der Libertären in Amerika. Der Tote gehört zu letzteren,hat aber als Gründer eines Fintech-Unternehmens selbst die Ideale der
Kryptowährung durch den Start einer eigenen untergraben. Dies erfährt der Leser beim Eintauchen in die Umgebung der eigentlichen selbst
ernannten Kryptogeld-Elite. Die jedoch beide nicht viel weiter bringen.
Hillenbrand übt mit seinem Buch Kapitalismus Kritik, die jedoch etwas zu kurz greift. Der Leser wird im Unklaren gelassen, ob nun
Krypto-Währungen Segen oder Teufelszeug sind. Er erklärt die Prinzipien, ohne eine Wertung vor zunehmen.
Die beiden Hautpdarsteller sind gut gewählt, wenn auch zufällig zu gut. Die Geschichte musste in Amerika spielen, nur dort sind solche
Charaktere anzutreffen, auch wenn der Privatdetektiv eigentlich Brite ist.
Mir haben kleine Nebensächlichkeiten besonders gut gefallen, wie die Vorliebe Dantes für Longdrinks sowie die Szene, als er die Bloggerin im
Hotel im Bademantel empfing, sich wie ein Hollywood-Produzent vorkam und überlegte, wie er mit der Situation umgehen solle. Ferner seine Art,
immer wieder Orte vernichtet zu betrachten. Es hagelt also auch Kritikan den USA in Summe.
Beim Verhindern des Zusammenbruchs des Dollars wird sich Hillenbrand an der denkwürdigen Pressekonferenz der Bundeskanzlerin und des
Finanzministers orientiert haben, als beide das nicht einlösbare Versprechen gaben, dass alle Einlagen der Bürger sicher seien.
Ich kenne mich mit der Thematik des Buches gut aus und würde dieses Buch Menschen zum Lesen ans Herz legen, die entweder Vorkenntnisse haben oder große Lust haben sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Fünf Sterne!