Rezension

Kloake

Tödliche Provence - Sandra Åslund

Tödliche Provence
von Sandra Åslund

Bewertet mit 4 Sternen

Hannah Richter, Ende 30, Kriminalpolizei Köln, ist wieder in Vaison in der Provence, in dem Ort, in dem sie im Vorjahr durch ein EU-Austauschprogramm beruflich war. Durch ihre Freundin Penelope stolpert sie eher zufällig in ein Verbrechen, als sie den älteren Herrn besuchen will, mit dem sich Penelope angefreundet hat. Hannah findet Louis Prinderre tot am Fuß seiner Treppe und mag nicht an einen Sturz glauben. Wieso wollte der Nachbar unbedingt an das Grundstück des älteren Herrn? Was ist mit der zwielichtigen Vergangenheit des Bruders der Haushälterin? Und was geschah mit Marc-Henry?  

Kurz hintereinander begleitete ich die deutsche Kommissarin zweimal auf Einsatz in der Provence – ungeachtet einiger Andeutungen in diesem Band zum Vorgänger sollte man ihn aber einzeln lesen können. Ich hatte mich auf ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Bekannten aus Teil 1 gefreut, der quirligen Penelope, der Polizistin Emma, dem Original Anatole und seinem Freund, Musikwissenschaftler Serge, sowie Ex-Polizist Nicolas, der Hannah mit väterlichem Rat und gutem Essen zur Seite steht. Wieder führen die Ausflüge der Hobby-Altertumsforscherin gerne an die Wirkstätten der alten Römer, wenn auch etwas weniger als beim ersten Band (das war besonders, das wäre noch steigerungsfähig!). Wieder spielt die lokale Küche eine wichtige Rolle, eher als Hausmannskost (meiner Erfahrung nach eher ungewöhnlich beim Genre der Provence-Krimis und durchaus angenehm – mir gefallen Gerichte, bei denen ich nicht das Gefühl haben muss, der Genuss hinge nur vom Geldbeutel ab wie in so vielen anderen ähnlichen Büchern). Und wieder ist dieses Buch hauptsächlich Krimi, nicht seichte Urlaubslektüre mit „ein bisschen Spannung“.
Im Gegensatz zum ersten Band sind die Szenen hier wenig blutrünstig und ohne sexuelle Gewalt. Mir gefällt, dass man wieder den Gedanken der Protagonisten folgen darf zum Leben allgemein, wenn auch etwas weniger in die Tiefe und weniger zitierfähig als beim ersten Band. Dafür hat man Penelopes „besondere Talente“ nicht allzu vertieft, das war ja doch weniger mein Fall. Mir gefiel die Auflösung des Falles deutlich besser – und in Band 3 würde ich mir Hannah etwas weniger grübelnd wünschen, Männer und Kriminalfälle hin oder her.
Wieder gerne gegebene 4 Sterne.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 01. August 2018 um 08:28

Manchmal braucht die Mimi ihren Krimi. Isso.

StefanieFreigericht kommentierte am 01. August 2018 um 09:00

haha, und ich lande irgendwie immer um die Jahreszeit bei Leichen in der Provence. Isso :-D