Rezension

Kommt anfangs etwas schwer in die Gänge

Erlösung
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 4 Sternen

~~Inhalt:

Der dritte Fall für das Sonderdezernat Q mit seinen Ermittlern Carl Morck und Assad: Nach über einem Jahrzehnt landet eine Flaschenpost auf Carl Morcks Schreibtisch - der Brief ist kaum mehr zu entziffern. Doch mithilfe modernster Technik und beharrlicher Raterei wird die Botschaft bald mehr als deutlich. 1996 wurden 2 Brüder entführt, die Flaschenpost beschreibt die genaueren Umstände. Doch es hat offenbar nie eine Vermisstenmeldung gegeben. Doch das ist noch nicht alles. Der Entführer ist immer noch aktiv und hat sich schon neue Opfer ausgesucht. Bald sind Carl und Assad nicht nur mitten in einen sehr alten, sondern auch sehr aktuellen Fall aktiviert ...

Meinung:

Die beiden ersten Bände von Jussi Adler-Olsen um sein Sonderdezernat Q mit seinen beiden schrulligen Ermittlern Carl und Assad haben mir sehr gut gefallen, und auch dieser 3. Teil hat mich letztlich überzeugen können, allerdings muss ich doch kleine Abstriche machen.

Zunächst einmal kommt die Geschichte etwas schwerfällig in Gang. Bis der Text der Flaschenpost entziffert wird, vergehen etliche Seiten. Und auch Carl, der eigentliche Ermittler, kniet sich nicht wirklich rein in den Fall, sondern lässt eher andere machen und zeigt nur mäßiges Interesse an den Fortschritten. Klar ist Carl ein alter Grantler, der gerne eine ruhige Kugel schiebt, doch wenn einmal sein Jagdinstinkt geweckt ist, klemmt er sich eigentlich richtig hinter einen Fall. Dieser Enthusiasmus hat mir hier ein wenig gefehlt, vor allem am Anfang. Zum Schluss hin wurde ich allerdings versöhnt.

Auch gibt es diesmal einige Nebenschauplätze und Perspektiven, die das Buch ein wenig in die Länge ziehen. Dadurch zerfasert die Geschichte und verliert den Fokus, fand ich. Ich weiß auch nicht, warum der Autor unbedingt noch einen Brandfall von Carls Kollegen mit aufgreifen musste - sollten Assads Pfiffigkeit und Ermittlungsspürsinn hervorgehoben werden? Ich fand diesen Nebenschauplatz jedenfalls unnötig.

Ab der 2. Hälfte des Buches zieht die Geschichte aber mächtig an und ich war wieder vollkommen gefangen! Es geht temporeich zur Sache und man kann mit den Ermittlern sehr gut mitfiebern, weil es jetzt ein Spiel auf Zeit geworden ist!

Fazit:

Wer die ersten beiden Bände von Jussi Adler-Olsen mochte, kann beruhigt zu diesem 3. Teil greifen. Carl ist gewohnt grantig und sarkastisch, Assad ist Assad und der Fall an sich hat es auch in sich. Allerdings muss man ein bisschen Geduld mitbringen, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, doch letztendlich wird man wieder mit einem guten Thriller belohnt!

4 von 5 Sternen