Rezension

Krimi: Krasse Einsätze / Persönlichkeitsstory: Blendung und Einsicht

Geblendet - Andreas Pflüger

Geblendet
von Andreas Pflüger

Bewertet mit 4 Sternen

Jenny Aaron muss sich entscheiden

Elite-Ermittlerin Jenny Aaron will wieder sehen, fünf Jahre der Erblindung endlich hinter sich lassen. Das allein meint sie sei der Schlüssel, wieder glücklich sein zu können. Spezialist Prof. Reimann könnte es ihr ermöglichen, wenn sie sich seiner Therapie überlässt. Doch ein krasser Einsatz für "die Abteilung" kommt dazwischen. Jenny muss auf die harte Tour und durch große Verluste zu der Erkenntnis kommen, was wirklich für sie zählt. Der Fall, an dem die Sondereinheit diesmal arbeitet, betrifft die nationale und internationale Politik und ihre Verstrickung in kriminelle Machenschaften gleichermaßen wie Jennys eigene Familiengeschichte. Die Auftragskillerin, die es zu jagen gilt, hat einen ähnlichen Lebenslauf wie Jenny selbst, bezeichnet sich als ihre Schwester. Doch sie scheint der Ermittlerin einen Schritt der Erkenntnis voraus zu sein. Bis hin dazu, dass das Hauptquartier der Abteilung mit einer Bombe in die Luft gejagt wird, die Chefin auf das politische Glatteis gerät und aus den ersten beiden Bänden bekannte Charaktere ihr Leben lassen müssen. Der Autor bearbeitet dies mit einem interessanten Kniff. Wie auch in den Storys zuvor sind wir ganz nah an den, teils kaputten, Menschen dran, die zum Töten ausgebildet wurden, um ein höheres Gutz zu schützen - ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben und ihre Familien. Wieder ein kraftvoller Kriminalfall. Hoffentlich nicht der letzte der Reihe.
Das Cover reiht sich exzellent nach "Endgültig" und "Niemals" ein: auffällige Farbe, Titel über die gesamte Vorderseite hinweg gesetzt, in Braille-Schrift ausgegeben, schwarz umrandete Seiten.