Rezension

Kurzkrimis mit viel Lokalkolorit aus dem Wien der K.-u.-k.-Monarchie

Kaiser, Kraut und Kiberer - Gerhard Loibelsberger

Kaiser, Kraut und Kiberer
von Gerhard Loibelsberger

Bewertet mit 5 Sternen

13 Kurzkrimis mit dem scharfsichtigen und sich durch die lokale Küche schlemmenden Inspektor Nechyba, führen den Leser durch das Wien der K.-und-k.-Monarchie vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des I. Weltkriegs.

Dabei werden gekonnt kleinere und größere Kriminalfälle mit dem meiner Meinung nach sehr interessanten Privatleben des Inspektors vermischt. Man erfährt nebenher viel über das Wien des Kaiserreichs, das Leben der Menschen, die Wohnstätten, die Essgewohnheiten und Meinungen. Alles ist gewürzt mit dem Wiener Schmäh, welcher teilweise mit Sternchen unten auf der Seite übersetzt wird (im Anhang des Buches gibt es zudem ein umfassendes Glossar mit österreichischen Begriffen und ihrer Übersetzung).

Da ich historische Krimis und kauzige Ermittler sehr mag, waren die Kurzkrimis genau das Richtige für mich. Ich brauche keine Bluträusche oder kribbelige Spannung, sondern mag es auch gerne beschaulich und informativ mit einer atmosphärisch dichten Kulisse. Diese wurde mit der Stadt Wien genau getroffen.

Ich kenne die anderen, langen Krimis des Autors mit seiner Figur Nechyba noch nicht, bin aber jetzt auf den Geschmack gekommen (wortwörtlich ;-) ) und werde weitere Werke lesen. Für Einsteiger sind die Kurzkrimis genauso geeignet wie für treue Fans. Daher kann ich das Buch ohne Weiteres weiterempfehlen.