Rezension

toll!

Kaiser, Kraut und Kiberer - Gerhard Loibelsberger

Kaiser, Kraut und Kiberer
von Gerhard Loibelsberger

Bewertet mit 4.5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

In 13 Kurzgeschichten ermittelt Inspector Joseph Maria Nechyba diesmal nicht nur im alten Wien, sondern auch in Venedig, in Freiburg im Breisgau sowie in Röschitz im Weinviertel. Zusätzlich erhalten Nechyba-Fans interessante Einblicke in sein Privatleben. Natürlich wird auch wieder gekocht und gespeist. Und: Es kommt zur finalen Begegnung mit dem Naschmarkt-Mörder Aloysius von Schönthal-Schrattenbach.

== Leseeindrücke: ==

Der Autor Gerhard Loibelsberger versammelt in diesem Roman 13 handliche Kurzfälle, in denen Inspektor Joseph Maria Nechyba ermittelt. Allerdings nicht nur im alten Wien, sondern dieses Mal führen ihn seine Ermittlungen und Reisen auch nach Venedig, Freiburg und andere Städte. Zudem erhalten wir Leser auch private Einblicke in des Ermittlers kulinarische Gepflogenheiten.

Da auch der Autor selbst eine Affinität zu Wiener Schmankerl besitzt (siehe Autorenbiografie im Quellennachweis), war ich sehr neugierig auf dieses Werk.

>>Meistens bin ich nicht auf 2 Beinen unterwegs. Das heißt nicht, dass ich auf allen Vieren durch Wien spaziere, sondern dass ich fast immer mit meinem Hund unterwegs bin. 6-beinig streifen wir auch gerne über den Naschmarkt um einzukaufen. Gemüse, Fleisch, Gewürze, die ich dann in meiner Küche zu allerlei - meist wienerischen - Köstlichkeiten verarbeite. Apropos wienerische Köstlichkeiten: Ein Hobby von mir ist die Kochbuch-Archäologie. Das ist das Ausgraben uralter Wiener Kochrezepte, die ich in die Jetztzeit transponiere und nachkoche. Das mache ich übrigens nicht nur für meine Lieben daheim, sondern auch als Autor - im März 2010 erschien das mit dem Wiener Meisterpatissier Herwig Gasser gemeinsam verfasste Kochbuch "Wiener Nachspeisen". Es enthält faszinierende, zum Teil aus der Barockzeit stammende Nachspeisenrezepte. << (quelle: amazon.de)

Inspektor Joseph Maria Nechyba kannten wir zuvor noch aus keinerlei Kriminalromane, dennoch war er mir auf Anhieb sympathisch und urig kauzig. Alleine die Kapitelüberschriften der Fälle bringen den Wienerlokalkolorit wunderbar zum Vorschein:  "Der Kaudemhalchener"; "Der Schurl vom Heustadelwasser" oder "A Schoafe" ließen mich erst einmal verdutzt zurück, welche aber das 5-seitige Glossar mit Wiener Ausdrücke dann aber alles wieder wett machte: Hier bekommen wir diese übersetzt und erklärt und inzwischen weiß ich auch, was ein Kiberer ist! Auch Fußnoten innerhalb der Kapitel helfen dem Verständlichsein.

Sämtliche Geschichten spielen sich anno 1902 bis anno 1918 ab. Somit vereinend sich in diesem Buch die historischen Handlungen, mit Kriminalfällen und noch mit Wiender Schmankerl-Küche! Einige Textstellen (Beispiel S. 51) sind schon ziemlich in Mundart verfasst, ergeben sich inhaltlich dann aber aus dem Kontext heraus.

Ich habe dieses Buch mit viel Interesse gelesen, mich bestens unterhalten und informiert gefühlt und vergebe natürlich sehr gerne 5 von 5 Sternen!
 

© esposa1969