Rezension

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Leben mit dem EDOHM-Syndrom

Einer da oben hasst mich
von Hollis Seamon

Bewertet mit 4 Sternen

In „Einer da oben hasst mich“ geht es um den 17-jährigen Richard, der mit Krebs im Endstadium seine letzte Zeit in einem Hospiz verbringt. Außer sonst nur älteren Leuten liegt dort auch die 15-jährige Sylvie, ebenfalls an Krebs erkrankt.
Doch auch wenn Richard am „Einer da oben hasst mich“-Syndrom leidet, gibt er seinen Lebensmut nicht auf. So spielt er zB mit Sylvie den Patienten und Besuchern der Hospizstation am Tag vor Halloween einen Streich und an Halloween selbst verlässt er mit seinem Onkel das Krankenhaus um „einen drauf zu machen“.

Doch auch, wenn es Richard offensichtlich nicht gut geht, macht er sich zB Sorgen um seine Mutter und möchte sie versorgt wissen, wenn er einmal nicht mehr da ist. Dafür bezieht er dann auch seine Großmutter mit ein. Diese ist auch auf seiner Seite, als Sylvie und er sich näher kommen wollen und verspricht dafür sogar ihren strengen Vater, der ihr nie von der Seite weicht, abzulenken.

Das Buch ist in 3 Teile unterteilt und spielt insgesamt nur innerhalb vom 30. Oktober bis 9. November. Die Geschichte steigt mitten in der Handlung ein. Sie spart sich eine großartige Vorstellung der Charaktere, was ich eigentlich ganz gut finde, denn meiner Meinung nach spielt es keine Rolle an welche Art Krebs Richard leidet, es ändert nichts an seiner Geschichte, es ist einfach so.

Auch wenn das Buch ein recht schweres Thema behandelt, wird der Fokus der Geschichte nicht auf den Krebs gelegt! Es handelt vom Leben eines Teenagers auf einer Hospizstation, der mit ganz normalen Problemen wie Privatsphäre, Erwachsenwerden und natürlich auch Sex zu kämpfen hat.

Das Buch endet sehr offen, dadurch bleiben einige Fragen:
> Wie geht es mit Richards Mutter weiter?
> War seine Großmutter bei seinem vermeintlichen Vater erfolgreich und konnte sie so für seine Mutter vorsorgen?
> Erfüllt sich Sylvies innigster Wunsch und Hoffnung, wieder gesund zu werden oder erfüllt sich ihr "Hospizschicksal"?
Klar, kann ein offenes Ende frustierend sein, es lässt aber auchPlatz für eigene Gedankenspiele und kann einem Buch so auch ein positives Ende geben.

Ich hab das Buch regelrecht verschlungen, konnte es stellenweise nicht aus der Hand legen.
Ich kann es einfach nur empfehlen!