Rezension

Leider konnte es mich nicht richtig packen

Verliebt in deine schönsten Seiten - Emily Henry

Verliebt in deine schönsten Seiten
von Emily Henry

Bewertet mit 3 Sternen

January ist eine Romantikerin durch und durch – zumindest war sie das, bis ihr die rosarote Brille ziemlich unsanft von der Nase gerissen wurde. Ihr Vater, den sie für den Inbegriff eines treuen, liebenden Ehemannes hielt, starb und hinterließ ihr ein Haus, das Haus, in dem er regelmäßig Zeit mit seiner langjährigen Geliebten verbrachte. Seitdem schafft es January, die Liebesromane schreibt, nicht mehr eben das zu tun. Wie soll man auch über die Liebe schreiben, wenn man nicht mehr daran glaubt?

Als im Nachbarhaus eine Party stattfindet, lernt sie ihren Nachbarn kennen, ausgerechnet Gus, ebenfalls Autor, allerdings von "ernsthafter" Literatur. Schon am College machte er sich über ihren Hang zu Happy Ends lustig. Doch nun steckt er ebenfalls in einer Schreibblockade fest und die beiden beschließen, ein Experiment zu wagen. Gus schreibt einen Liebesroman, January ernste Literatur.

 

 

Ich fand die Idee sehr interessant, allerdings klang es im Klappentext, als würden die beiden praktisch ihre Romananfänge miteinander tauschen und das jeweils andere Projekt beenden, was sie nicht tun. Sie verlegen ihre eigentlich geplante Geschichte "nur" ins jeweils andere Genre, aber allein das ist schon interessant genug.

Dadurch fand ich allerdings den Klappentext etwas irreführend.

 

Das Buch ist komplett aus Januarys Sicht geschrieben, das fand ich persönlich etwas schade, weil ich auch gern miterlebt hätte, wie sich Gus so schlägt mit dem komplett anderen Genre. January war mir nicht unsympathisch, aber ich hatte meine Probleme mit ihr. Sie leidet unter der Entdeckung auf der Beerdigung ihres Vaters und das das gesamte Buch über.

 

Ich fand das Buch nicht komplett langweilig, aber es plätscherte lang so dahin. Es passierte über weite Strecken recht wenig. Ab und an gab es nette Szenen, doch es kam bei mir nie der Punkt, ab dem ich mitgefiebert oder den beiden die Daumen gedrückt hätte.

 

 

Fazit: Ich hatte etwas anderes erwartet. Ich hatte gedacht, die beiden Autoren tauschen ihre Buchprojekte aus, oder helfen sich gegenseitig beim Schreiben, aber bis auf ihre "Recherche-Ausflüge" schreibt jeder für sich, mit dem Austausch von ein paar Nachrichten. Das Buch ist komplett aus Januarys Sicht geschrieben, die mir zwar nicht unsympathisch war, aber richtig mitgerissen hat sie mich auch nicht. Sie leidet wegen der Wahrheit, die sie über ihren Vater erfahren hat, will aber auch nichts Genaueres darüber wissen, weil sie meint, bereits alle Fakten zu kennen. Ähnlich ist es lange mit Gus, sie glaubt, sie weiß ganz genau wie er ist, dabei tut sie das nicht, hält aber genau das nicht für möglich.

Mir fehlte die Sicht von Gus. Ich glaube das Buch hätte sehr davon profitiert, wenn man auch ihm hätte über die Schulter schauen können, wie er sich mit einem vollkommen fremden Genre abmüht. 

 

Ich empfand den Klappentext als etwas irreführend und leider hat mich das Buch nicht wirklich gepackt. Ich fand es nicht schlecht, aber mehr leider auch nicht. Von mir bekommt es 3 Sterne.