Rezension

Leider sehr unspektakulär

The Wife - Alafair Burke

The Wife
von Alafair Burke

Bewertet mit 2 Sternen

Thriller gibt es wie Sand am Meer, von daher ist es oftmals sehr schwer, hierbei die richtig guten Perlen zu erwischen. Da "The Wife" jedoch sehr gut klang und ich bereits mehrfach gelesen habe, dass das Buch besonders mit starken, emanzipierten Frauen überzeugt, war ich sehr gespannt auf das Buch. Leider war ich am Ende dann doch sehr enttäuscht.

Es ist zwar richtig, dass es hier durchaus ein paar starke weibliche Figuren gibt, allerdings bringt das alles nichts, wenn der eigentliche Inhalt leider nicht überzeugen kann. Die Geschichte ist stellenweise sehr langatmig und belanglos und meiner Meinung nach für einen Thriller auch viel zu ruhig, sodass nur selten wirklich Spannung aufkam.

Wenn ein Buch aus sehr vielen Polizeiverhöre besteht, kann das durchaus interessant sein. Dies hat z.B. Stephen King mit "Dolores" vorgemacht. Bei "The Wife" wollte es jedoch für mich nicht funktionieren, da einfach keine Spannung aufkommt und ich auch die Figuren als nicht interessant genug empfinde. Starke, weibliche Figuren sind zwar nett, wenn sie aber außer dieser Eigenschaft kaum etwas zu bieten haben, ist das Ganze leider sehr mau. 

In Zeiten der ganzen Me Too-Debatten springt "The Wife" auf den Zug auf und thematisiert eine sexuelle Belästigung. So soll der Wirtschaftsprofessor Jason Powell eine seiner Studentinnen sexuell belästigt haben, was er jedoch bestreitet. Das Thema sexueller Missbrauch wird dabei meiner Meinung nach viel zu lasch thematisiert und es wirkt, als wollte die Autorin das Thema "einfach mal so" aufgreifen, ohne jedoch dabei in die Tiefe zu gehen. Geiches gilt auch für das spurlose Verschwinden, sowie die Ehe zwischen Jason und seiner Frau Angela. Dies ist sehr schade, denn hier hätte man so viel mehr draus machen und eine deutlich spannendere und ereignisreichere Geschichte gestalten können. 

Kurz gesagt: "The Wife" hat alles, um richtig guter Thriller zu werden, doch leider wurde das vorhandene Potenzial leider überhaupt nicht genutzt, sodass die Geschichte ohne Spannung oder interessante Figuren daherkommt. Manchmal soll es einach nicht sein.