Rezension

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Leider unglaublich nervige Hauptperson!

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle - Lisa Desrochers

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle
von Lisa Desrochers

Bewertet mit 2 Sternen

Zum Inhalt:
Frannie liebt Luc! Oder doch eher Gabe? Dass Frannie sich zwischen den beiden gutaussehenden neuen Jungs an ihrer Schule nicht entscheiden kann, liegt daran, dass beide mit allen Mitteln um sie kämpfen. Der eine - Luc - mit finsterer, düsterer Ausstrahlung, der andere - Gabe - dagegen mit himmlischer, heller, guter Ausstrahlung. Das Problem hierbei ist, dass es den beiden Jungs gar nicht um die Person Frannie geht, sondern einzig und allein um ihre Seele. Denn Luc ist ein Dämon, der Frannies Seele für die Hölle beschaffen soll und Gabe ist ein Engel, der vom Himmelreich geschickt wurde. Beide versuchen sich gegenseitig auszustechen und so an Frannie heranzukommen, doch haben sie nicht damit gerechnet, wie wichtig Frannie für jede Seite ist und auch die Gefühle wurden zuvor von beiden unterschätzt. 

Meine Meinung:
Wie schon in der Inhaltsangabe erwähnt, geht es bei "Angel Eyes" um ein Mädchen, das zwischen zwei Jungs steht. Keine neue Thematik? Richtig! Sei es Bella zwischen Edward und Jacob oder auch Katniss zwischen Peeta und Gale (und ganz viele andere unzählige Beispiele). Die Thematik ist wahrlich nichts, aber auch überhaupt nichts neues. Einzig die Tatsache, dass hier die Mächte der Hölle und des Himmels gegeneinander um die Seele eines Mädchens kämpfen war für mich neu.

Das war es dann aber auch schon so ungefähr, was ich dem Buch an gutem abgewinnen konnte. Gute Idee - mäßige Umsetzung. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber schon bei Bella/Edward/Jacob hat es mich am Ende granatenmäßig gestört, dieses Hin und Her. "Ach ich liebe Edward, ach aber Jacob eigentlich auch, ach ich weiß nicht was ich machen soll". Bla bla bla! Versteht mich nicht falsch, im Prinzip mag ich Twilight (auch wenn das hier jetzt nicht so richtig hergehört), aber dieses ständige Hin und Her, ging mir irgendwann wirklich tierisch auf die Nerven. In "Angel Eyes" schafft es die Autorin meiner Meinung nach, dieses Hin und Her noch ein bisschen auf die Spitze zu treiben. Mal macht Frannie mit dem einen rum, dann wieder mit dem anderen. Sobald sie bei einem der beiden Jungs ist liebt sie diesen, ist sie dann beim anderen liebt sie dann doch ihn, oder doch beide??? Ich war sooo kurz davor das Buch entnervt wegzulegen. Wenn sich eine Protagonistin mal nicht entscheiden kann, oder ein bisschen unsicher ist, nun gut. Aber dass sie alle halbe Seite in den Armen eines anderen liegt und alle halbe Seite doch wieder den anderen liebt, das geht einfach gar nicht. Das nervt nur tierisch und macht aggressiv. Ich kann hier gar nicht schreiben, wie sehr ich mich darüber aufgeregt habe.

Der Schreibstil der Autorin ist ganz angenehm zu lesen und wäre mir dieses Hin und Her nicht so tierisch auf die Nerven gegangen (jaaa, ich weiß, ich wiederhole mich :D) hätte ich sicherlich mehr Spaß an dem Buch gehabt. Denn es hat durchaus einige spannende Momente zu bieten, bei denen ich auch mitgefiebert habe. Leider waren diese Szenen dann auch immer recht schnell vorbei, oder zu leicht zu durchschauen.  

!!!Achtung Spoiler!!!

Die Wandlung, die Luc in dem Buch durchmacht fand ich einfach völlig unglaubwürdig. Erst ist der abgrundtief böse Dämon und das 6000 Jahre lang oder so und dann kommt Frannie daher und er verliebt sich uuuunnnsterblich in sie und möchte deswegen kein Dämon mehr sein. Meine Güte, kann man das Böse nicht einfach böse sein lassen und aufhören zu versuchen es zu bekehren? Nicht, dass ich das Böse toll finde, aber ich finde hier hätte es einfach viel besser gepasst, wenn Luc auch wirklich böse geblieben wäre. 

!!!Spoiler Ende!!!

Normalerweise mag ich ja Liebesgeschichten wirklich gerne, aber auch bedingt durch das Hin und Her, fand ich sie hier einfach nur flach. Man hat wirklich das Gefühl, dass die Protagonisten alle nur körperlich scharf aufeinander sind. Dass es wichtigere Dinge wie das Aussehen gibt, kommt hier gar nicht richtig zur Geltung. Alle sehen bombenscharf aus und haben das Potential auf den nächsten Laufsteg zu springen. Natürlich ist das jetzt alles ein bisschen überspitzt dargestellt, aber was bitte habe ich von Protagonisten mit denen ich mich Null identifizieren kann, weil sie einfach in einer ganz anderen Welt leben wie ich?

Das Ende ist ok, es bleibt offen und es scheint klar, dass es einen nächsten Teil geben wird. Ob ich mir den allerdings antun werde, wage ich schwer zu bezweifeln. 

Fazit:
Ganz ordentliche Idee, die allerdings gar nicht gut umgesetzt wurde und deren Protagonistin mir mit ihrem ständigen "Ich liebe Luc, ach nein doch Gabe, ach oder doch Luc" sowas von tierisch auf die Nerven ging, dass ich das Buch beinahe nicht zu Ende gelesen hätte.