Rezension

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Zu viel Liebesdrama, zu wenig Handlung.

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle - Lisa Desrochers

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle
von Lisa Desrochers

Bewertet mit 2 Sternen

Was hat  mir an dem Buch gefallen?

Leider leider, gibt es da nicht so viel zu erwähnen. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Man erlebt die Geschichte teils aus Sicht von Frannie, teils aus Sicht von Luc. Beide haben ihre eigene Art das Geschehen zu erzählen, was es recht abwechslungsreich macht. Solche Persepektivwechsel, die dann auch noch in der Ich-Form geschrieben sind, finde ich immer gut.
Luc hat als Dämon eine besondere Gabe. Er kann die Gefühle von Menschen anhand von Düften erkennen. So gibt es beispielsweise den Ingwerduft, wenn ein Mensch Verlangen nach einem anderen hat, Pfeffer bei Wut und Grapefruit bei Angst. Ich fand das am Anfang ziemlich gut. Doch gegen Ende  hin lässt diese Gabe immer mehr nach (aufgrung Lucs „Wandlung“) und das finde ich sehr schade.

Was hat mir an dem Buch nicht so gut gefallen?

Wenn ich die Handlung in einem Wort zusammenfassen müsste, wäre das: Hormongesteuert. Es gibt, nicht viel Handlung. Die meiste Zeit dreht es sich darum, ob Frannie jetzt gerade auf Luc steht, oder auf Gabe. Zuerst taucht Luc auf und Frannie ist ihm total verfallen. Dann taucht Gabe auf, und auch ihn findet sie unbeschreiblich toll. Na ja, zuerst macht sie mit Luc rum, dann stellt sich raus, dass Luc ein Mistkerl ist, dann geht sie halt zu Gabe. Nachdem Luc dann doch wieder in ist geht sie wieder zu ihm, dann aber doch wieder zu Gabe und immer wo weiter. Gähn. Am Ende scheint sie sich zwar entschieden zu haben, aber ich glaube, im Folgeband fängt das Ganze noch einmal von vorne an, nur dass sie dann lieber mit Gabe anbändelt als mit Luc. Man muss sich dazu nur mal die beiden englischen Cover angucken. 

Auf dem zum ersten Band stehen Frannie und Luc im Vordergrund, Gabe weiter hinten. Okay, Wahl getroffen, Luc ist der bessere von beiden.
Zweiter Band, anderes Bild. Gabe und Frannie stehen vorne, Luc im Hintergrund. Mmmh, vielleicht ist Gabe ja doch nicht so schlecht…
Meine Freundin Beccy hatte eine Idee für den dritten Band: Luc und Gabe stehen im Vordergrund und haben Frannie außen vor gelassen. Vielleicht haben sie Frauen nach dem Ganzen hin und her einfach satt :)  Man darf gespannt sein.

Also, wie gesagt, es geht die meiste Zeit nur darum, mit wem sich Frannie gerade besser versteht, bzw mit wem sie gerade rummacht. Lediglich das letzte Viertel konnte mich einigermaßen überzeugen. Es ist durchaus spannend. Leider übergeht die Autorin auch hier wieder die wirklich wichtigen Sachen. So soll Frannie ihre Gabe einsetzen, um sich zu wehren und mit zwei kleinen Sätzchen ist das dann getan, obwohl sie diese Gabe noch nie wissentlich eigesetzt hat. 
Wer auf Klischees steht, der sollte sich sofort auf Angel Eyes stürzen. Bei Luc, dem Dämon, ist alles schwarz und er macht auf die Freunde und auf die gottesfürchtigen Eltern einen eher schlechten Eindruck. Bei Gabe, dem Engel, ist alles weiß und Frannies Eltern beten ihn an. Jeder, aber auch wirklich jeder scheint zu verstehen, was es mit den beiden auf sich hat, außer Frannie.

Das Beste muss ich euch dazu noch erzählen. Als Frannie denkt, dass Luc mit anderen Frauen schläft (weil da so eine halb nackte Dämonin, die Lucs Feindin ist, in seinem Bett liegt um Frannie von ihm zu trennen, damit ihr Freund sie fangen kann) rastet Frannie total aus und rennt zu Gabe. Als sie sich wieder mit Luc vertragen hat und dieser ihr offenbart, dass er ein Dämon ist, bleibt sie ganz gelassen und schenkt ihm später noch einen BH als Talisman…. HALLO??!!
Die Jungs wollen beide das gleiche von Frannie: Sie markieren. So dass ihre Seele später entweder in den Himmel oder in die Hölle übergeht. Da Frannie eine besondere Gabe hat, die auch Moses und Hitler zugesprochen wird, ist sie natürlich noch interessanter. Markieren hier, markieren da und am Ende ist es so unglaublich unspektakulär! Nein, also darauf hat sich das lange Warten echt nicht gelohnt. 

Es gibt auch ein Wiedersehen zwischen 2 Personen, das total emotionslos ausfällt, obwohl sie sich eigentlich in die Arme  fallen und bis zum Umfallen weinen müssten. Die wirklich wichtigen Sachen ist die Autorin einfach übergangen und das ist wirklich schade.

Fazit
Angel Eyes ist etwas für diejenigen, die auf Beziehungschaos und Klischees stehen. Wer eine wirklich tiefgründige Handlung erwartet, der wird enttäuscht.