Rezension

Leider viel zu kurz

Under One Roof - Liebe unter einem Dach -

Under One Roof - Liebe unter einem Dach
von Ali Hazelwood

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Nach dem Tod ihrer Mentorin ist Umweltingenieurin Mara am Boden zerstört. Dass diese ihr unerwartet die Hälfte eines Hauses vererbt hat, tröstet Mara nur kurz über den Verlust hinweg, denn ihr neuer Mitbewohner und Besitzer der zweiten Haushälfte ist ausgerechnet Liam – Helenas Neffe, Anwalt in einem Ölkonzern und attraktiv genug, um Mara trotz all ihrer Gegensätze so richtig den Kopf zu verdrehen.

 

Meine Meinung

Ich liebe Ali Hazelwood, und mindestens genauso sehr liebe ich Enemies-to-Lovers-Geschichten. Dementsprechend gespannt war ich auf die Geschichte von Mara und Liam, die mich allerdings nicht ganz so sehr begeistert hat wie die bisherigen Bücher der Autorin.

Den Schreibstil, den Humor und auch das Setting im wissenschaftlichen Bereich haben mir wie immer gut gefallen, auch wenn ich beim Lesen leider so ein wenig den Eindruck hatte, als wäre das Buch an sich noch nicht wirklich fertig gewesen. Bei einer Novelle kann man natürlich keine übermäßig ausgearbeiten Handlungsbögen und Figuren erwarten, ein bisschen zu knapp war mir die Umsetzung hier bei aller Liebe dann aber doch.

Die beiden Protagonisten fand ich grundsätzlich sympathisch, auch wenn man für meinen Geschmack eindeutig zu wenig über die zwei erfahren hat. Die Rahmenpunkte reichen zwar aus, um die beiden gerne zu begleiten, wirkliche Charaktertiefe habe ich aber vermisst. Damit einher ging für mich dann der Eindruck, dass die gesamte Situation zwischen den beiden zum einen durch ein kleines bisschen Kommunikation hätte gelöst werden können, und zum anderen in einem vollständigen Buch irgendwie unglaubwürdig auf mich gewirkt hätte.

Insgesamt glaube ich tatsächlich, dass man aus dieser Geschichte mit etwas mehr Zeit (ohne Verlagen oder Agenten hier irgendetwas unterstellen zu wollen) ein wirklich gelungenes Buch im Stil der bisherigen Veröffentlichungen der Autorin hätte machen können. Das Potenzial und der Unterhaltungswert waren auf jeden Fall da, die Umsetzung war für mich aber leider einfach etwas zu knapp geraten um nicht doch ein bisschen enttäuscht zu sein.

 

Fazit

Auch wenn ich die Geschichte an sich ganz niedlich gemacht fand und beim Lesen grundsätzlich Spaß hatte, war mir das Ganze einfach etwas zu kurz um auf dem selben Niveau zu sein wie die Bücher, die ich bisher von Ali Hazelwood gelesen habe. Für eine Novelle ist die Umsetzung zwar vertretbar, ich hätte mir aber ehrlich gesagt einfach ein bisschen mehr gewünscht als diesen hektischen Spannungsbogen und das bisschen an Charakterentwicklung das hier versucht wurde auf so weniger Seiten zu quetschen.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.