Rezension

Leise Spannung

Die Bosheit -

Die Bosheit
von Mattias Edvardsson

Mikael zieht mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in eine kleine Einfamilienhaussiedlung in einem schwedischen Vorort, die perfekte Familienidylle, jedenfalls wirkt es auf den ersten Blick so. Doch der Schein trügt. Jeder dort hat eine Vergangenheit und Geheimnisse, die er vor den anderen zu verbergen versucht. Plötzlich wird die Idylle von einem tragischen Unfall erschüttert, denn Mikaels Frau wird von einer Nachbarin mit dem Auto angefahren und ringt mit dem Tod.

Die Handlung liest sich sehr spannend und weckt Vorfreude auf allerlei dunkle Geheimnisse. Als Leser wird man relativ schnell in das Geschehen geworfen. Die Geschichte startet quasi mit dem Unfall. Danach gibt es immer wieder Zeitsprünge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Die Geschichte wird im Prinzip rückwärts erzählt und beginnt mit dem Einzug der Familie in die Wohnsiedlung. So lernt man nach und nach die Nachbarn kennen und kommt dahinter, welche Geheimnisse sie zu verstecken versuchen. Zudem werden die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man auf bestimmte Ereignisse eine Sicht von außen und eine von der betroffenen Person bekommt. Wenn man die Systematik mit den Zeitsprüngen versteht, liest es sich sehr gut.

Je mehr man die Personen kennenlernt, desto mehr Theorien entwickelt man selber, wie es zu dem Unfall gekommen sein könnte und wodurch er ausgelöst wurde. Es ist kein wahnsinnig spannender Thriller in dem Sinne, dass viel passiert, sondern es ist eher ruhig und abwartend. Die Spannung entsteht dadurch, dass man immer mehr hinter die Fassade der Personen schaut.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es anders ist als ich es erwartet hatte. Es lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Die Kapitel haben die perfekte Länge und es entwickelt sich schnell eine Sogwirkung, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die Geschichte ist gut durchdacht und macht für mich auf jeden Fall Sinn.