Rezension

Lesenswert

Krähenmutter - Catherine Shepherd

Krähenmutter
von Catherine Shepherd

Bewertet mit 4 Sternen

Als Kind hat Laura den absoluten Horror erfahren. Sie wurde von einem Mann entführt und mehrere Tage gefangen gehalten worden, bevor sie fliehen konnte. Dieses Erlebnis hat sie geprägt und nun arbeite sie als Ermittlerin in der Abteilung für Entführungsfälle. Und als der kleine Henri am helllichten Tag in einem Supermarkt entführt wird und keine Lösegeldforderung folgt, stehen Laura und ihr Partner Max vor einem Rätsel. Was ist passiert?

Das Cover ist einfach mega. Ich stehe ja eh schon auf diese erhabene Schrift auf Covern aber dieses rot der Schrift und dann noch der dunkle Kinderwagen samt Krähe. Ein Buch nach dem man in der Buchhandlung allein schon deshalb zugreifen muss. Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist weder zu kompliziert noch fühlt man sich unterfordert. Für einen Thriller genau richtig und so findet man direkt in die Story rein. Die Perspektivenwechsel sind auch gut und übersichtlich gekennzeichnet. Ich finde es wirklich gut, wie der Wechsel von Laura zu Baby (einem entführten Kind) und seiner Mutter (der Entführerin?) geschieht. Die Kindergedanken sind sehr anschaulich dargestellt und man kann sich sehr gut in Baby hineinversetzen. Auch die Sicht der Mutter ist sehr interessant und man bekommt einen Überblick über ihre etwas verdrehte Psyche und dadurch könnte man fast Mitleid mit ihr bekommen. Einzig Laura ging mir manchmal etwas auf die Nerven. An einigen Stellen wirkt sie sehr selbstmitleidig und es wird oft auf ihrer schlimmen Vergangenheit herumgeritten. Dadurch wird auch ständig wiederholt, dass sich ja hinter der netten Maske das Böse befindet. Auch wirkt Laura manchmal recht trotzig und bockig, selber noch wie ein Kind. Ansonsten ist der Roman sehr fesselnd von der ersten Seite an und der Aufbau ist wirklich spannend und es befinden sich auch einige Überraschungselemente darin. Obwohl vielleicht einige Zufälle etwas konstruiert wirken könnten, kann man darüber gut hinwegsehen und da liegt ein wirklich guter Thriller. Das Ende ist auch gut getimt und passt einfach in die Geschichte hinein. Ein rundes Ende, was auch nicht plötzlich oder schnell kommt, sondern sich auch langsam und genau richtig aufbaut.

Mein Fazit: Ein lesenswerter Thriller mit einer manchmal nervigen Ermittlerin.