Rezension

Lesenswert

In den Augen meiner Mutter -

In den Augen meiner Mutter
von Jo Leevers

Bewertet mit 4 Sternen

In den Augen meiner Mutter von Jo Leevers im Rahmen der Verlosung für eine Leserunde auf Lovelybooks rezensiert. 

 

Aufgeteilt war die Leserunde in 4 Abschnitten, wovon mir auch der 1. Abschnitt leider am schwersten fiel. Das kam nicht so richtig in Fahrt. So ab Abschnitt 3 und 4 wird’s dann wirklich besser, aber auch da hat mich das Buch nicht 100 % abholen können und das liegt nicht an der Story. Die Geschichte ist vielfältig. Es sind sehr viele Personen involviert und vieles hätte anders laufen können, wenn besonders 2 Menschen ehrlich zueinander gewesen wären. Und später nochmals 2 Menschen. Wie so oft im Leben spielt das Elternhaus eine Rolle. Wie man aufwächst, ob man Geld hat, wie die Eltern zu ihrem Kind sind und so weiter. All das machen uns zu dem Menschen, der wir im Erwachsenalter dann sind. Die Protagonistin Nancy ist die Mutter von Georgie und Dan und sie ist per se keine schlechte Mutter. Aber auf Grund früherer Erlebnisse im eigenen Elternhaus und falschen Personen, auf die sie trifft, manifestiert sich ein Unsicheres verhalten und damit ist sie angreifbar für Menschen, die das auszunutzen wissen. Dieses Buch spiegelt Essstörungen, Verhaltensstörungen und Missbrauch wider. Teils so offensichtlich, dass man sich manchmal fragt wie kann das niemand gesehen haben? Über Jahrzehnte. Es geht darum, was eine Mutter bereit ist zu tun, um ihre Kinder zu schützen. Es geht darum, wie Kinder, die noch vieles nicht ganz verstehen, auf diese Szenen als Erwachsene zurückblicken und was es mit ihnen gemacht hat und es geht um Fehlverhalten derer, die eine Bedrohung zwar gesehen, aber von der falschen Seite aus betrachtet haben. Alles spielt sich in den 1980 bis frühen 2000er ab.

Der Stoff für dieses Buch ist gut, aber mir fehlt im Schreibstil ein wenig so der letzte Hauch von „durchsuchten“. Das Cover gefällt mir. Im Nachhinein fällt einem auch die Verlorenheit im Blick auf, die dieses Buch charakterlich auch kennzeichnet. Denn eigentlich sind alle Charaktere verloren und allein, bis Georgie den Anfang macht und die Mutter sucht, weil sie selbst schwanger ist und Ruhe in ihr Leben bringen will.