Rezension

Lesenswert

Was die Welle nahm - Vera Kissel

Was die Welle nahm
von Vera Kissel

Meine Meinung:
 
Der 14-jährige Lukas ist zum ersten Mal alleine zu Hause. Seine Mutter ist mit ihrem Freund in den Urlaub gefahren und er hat sturmfrei. Eigentlich eine Zeit, die er rundum genießen könnte, wären da nicht seine Gedanken, die immer um seinen toten Vater kreisen. Niemand will ihm etwas über seinen Vater erzählen, also macht er sich selbst auf die Suche nach Antworten. 
 
Lukas ist mir in dem Buch sehr nahe gekommen. Ich hatte für ihn und seine Reaktionen immer großes Verständnis. Die Autorin hat einen Jungen beschrieben, der impulsiv handelt und dem man sein Alter anmerkt. Sein Umgang mit Wut und Trauer waren realistisch und machten ihn zu einer lebendigen Figur.
 
Aber besonders hat es mir sein bester Freund und Wahlbruder Birol angetan. Wenn man über manche Sachen hinweg sieht, war er es, der Lukas mit Rat zur Seite stand und ihm, wenn es notwendig war, den Kopf gewaschen hat. Er war ehrlich zu Lukas.
 
Das Buch hält viele Themen bereit und zeigt auf, was passieren könnte, wenn man die Wahrheit verschweigt. Es ist ein Buch, welches Erwachsene auch lesen sollten, denn nicht immer ist das Verschweigen der Wahrheit, der beste Weg. Man tut den Kids keinen Gefallen damit.
 
Emotional erzählt Vera Kissel die Geschichte und mir ab und an musste ich ein paar Tränchen wegblinzeln, weil mich die Geschichte um Lukas so berührt hat.
 
"Was die Welle nahm" ist ein Buch, welches mich durch einen sehr ungewöhnlichen Schreibstil überrascht hatte. Die Sätze sind oft abgehackt und unvollständig. Manchmal nur ein Wort. Doch je weiter man in diesem Buch eintaucht, umso klarer werden sie. Sie spiegeln Lukas Gefühlslage und seine Gedanken. 
 
Fazit:
 
Was alles passieren kann, wenn man die Wahrheit verschweigt. Denn manchmal ist es nicht das Beste zu schweigen. Emotional und realistisch wird mit Wut und Trauer umgegangen.