Rezension

Libellenschwestern

Libellenschwestern - Lisa Wingate

Libellenschwestern
von Lisa Wingate

Ergreifend, spannend, schrecklich, schön.

Ein furchtbares Verbrechen spielt sich ganz legal in Memphis, Tennessee in den 1930er Jahren ab. Kinder werden ihren leiblichen Eltern weggenommen, diese werden getäuscht oder bedrängt Sorgerechtsabtretungen zu unterschreiben, so dass die Kinder für viel Geld an reiche und prominente Leute adoptiert werden können.

Genau das geschieht auch Rill und ihren Schwestern und ihrem kleinen Bruder, als sie in ihrem Hausboot auf die Rückkehr ihrer Eltern warten, die sich gerade für eine anstehende Geburt in ein Krankenhaus begeben haben. Das Kinderheim, in das sie gebracht werden, wird für sie zur Hölle und nach und nach werden sie auch noch voneinander getrennt. Rill hat nur einen Wunsch: sich und ihre Geschwister aus diesem Alptraum zu befreien.

Viele Jahre später sieht sich Avery hineingedrängt in ein Leben in der Öffentlichkeit. Sie soll die politische Arbeit ihres Vaters übernehmen. Auf einer Veranstaltung in einem Pflegeheim lernt sie May kennen, eine alte Dame die ihr Libellenarmband wiedererkennt. Avery begibt sich auf eine Spurensuche durch die Vergangenheit um herauszufinden, was es mit den Libellen auf sich hat und wieso ihre Großmutter und May sich kennen.

Die Kapitel springen zwischen Rill und Avery und damit auch den Zeitebenen hin und her. Rills Abschnitte sind geprägt von Angst, Verzweiflung aber auch Hoffnung. Der Schreibstil wirkt sehr eindringlich und übermittelt dem Leser so die Gefühle der Protagonisten genauestens. Averys Abschnitte sind hingegen spannend und aufregend, man kann es nicht erwarten bis sie die nächste Spur auf ihrer Suche findet. Durch die wechselnden Abschnitte fliegt jede Seite nur so dahin.

Fazit: Eine unglaublich spannende und erschütternde Geschichte über ein dunkles Geheimnis in der amerikanischen Geschichte.