Rezension

Liebster Band der Reihe

Shine Bright - New England School of Ballet -

Shine Bright - New England School of Ballet
von Anna Savas

Bewertet mit 4.5 Sternen

Lias Leben scheint perfekt. Nicht nur, dass sie keine Fehler beim Tanzen macht, sie kommt auch aus einer angesehenen Bostoner Familie. Leider ist so eine Perfektion aber meistens doch nur eine Maske, hinter der es ganz anders aussieht. So auch bei Lia. Niemand sieht sie so wie sie ist. Selbst ihre Familie schenkt ihr kaum Beachtung und vergisst sie ständig. Die Hauptrolle bekommt sie auch nicht, für die sie so lange und hart gearbeitet hat. Als wäre das nicht genug, ist da auch noch Phoenix. Mit dem hatte sie mal einen One-Night-Stand und nun ist er ihr Lehrer. Die Probleme sind also vorprogrammiert.

Die Beziehung zwischen Phoenix und Lia fand ich wirklich schön. Sie haben beide schnell klargestellt, wo sie stehen, was ich wirklich gut fand. Ganz ohne Misskommunikation ging es hier auch nicht, aber die zwei haben sich schnell gefunden. Denn die Anziehung zwischen den beiden war schon von Anfang an da, auch wenn ich sie nicht von Anfang an so mitgefühlt habe. Aber es wurde besser, ich fand es so süß, wie sie sich nach und nach mehr vertraut haben. Die zwei tun sich einfach gut, doch wird das gut gehen? Ihre Konstellation lässt eher nicht darauf schließen. Phoenix braucht den Job aus einem persönlichen Grund, den wir relativ spät erst erfahren. Da war ich wirklich schockiert, denn damit habe ich nicht gerechnet.

Neben ihrer Beziehung war das Ballett-Thema dieses Mal deutlich stärker ausgeprägt, was mir ebenfalls wirklich gut gefallen hat. Lia ist eine wahnsinnig ehrgeizige Tänzerin und das zeigt sich auch in ihren Leistungen. Dennoch reicht es entgegen der Erwartung nicht für die Hauptrolle. Stattdessen bekommt ihre Freundin die Rolle. Die Gefühle, die damit bei Lia einhergehen, finde ich sehr realistisch und nachvollziehbar. Ihre Wut und die Eifersucht ist greifbar. Die persönliche Entwicklung, die Lia zu diesem Thema durchmacht, finde ich besonders gelungen. Doch nicht nur Lia hat Probleme beim Tanzen, auch ihre Freundin hat mit einem gewissen Aspekt zu kämpfen. Auch das fand ich spannend. Ich glaube nämlich schon, dass Ballett ein sehr fordernder Sport ist. Da kann man schnell mal abrutschen. Die ganzen Themen bauschen sich auf und enden jeweils in einem kleinen Knall. Das Ende hat es also doch nochmal in sich.

Und es gibt noch ein Thema. Denn auch Phoenix muss sich mit seinen persönlichen Problemen auseinandersetzen. Seine Entwicklung war ebenfalls schön mitzuerleben, war definitiv was anderes.

 

Fazit:

Ein wirklich toller Band der Reihe, mein wahrscheinlich liebster bisher. Ich fand Lia als Charakter interessant, nachvollziehbar und realistisch. Die Liebesgeschichte war souverän und immerhin ohne große Missverständnisse. Und die Charakterentwicklungen wirklich sehr schön. Ich habe nicht wirklich was zu kritisieren. Es war einfach nur so, dass mir irgendwie doch noch der letzte Funken gefehlt hat.

4.5/5 Sterne