Rezension

Logisch durchkonstruierter Thriller

Deichgräber - Romy Fölck

Deichgräber
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch beginnt in kursiver Schrift. Ruth, eine junge Frau, flieht während eines Gewitters an das Ufer der Elbe in der Nähe von Hamburg.

Dann wechselt die Geschichte nach Dresden. Nach dem Tode ihres Vaters findet die Staatsanwältin Karla Matthes die Besitzurkunde für ein Haus. Sie macht sich auf den Weg dorthin.

Die Autorin hat einen spannenden Thriller geschrieben. Obwohl die Geschichte nur knapp 100 Seiten umfasst, wurde sie konsequent logisch aufgebaut.  

Die Protagonistin Karla ist nicht nur in der Trauer um ihren Vater gefangen. Auch sonst laufen in ihrem Leben gerade ein paar Dinge nicht so, wie sie sollten. Da wird sie mit einer Vergangenheit konfrontiert, von der sie nichts wusste und die für sie zur Bedrohung wird.

Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Personen und Orte sind ausgezeichnet beschrieben. Der Spannungsbogen bleibt während der gesamten Handlung hoch. Trotzdem enthält der Thriller auch romantische und berührende Elemente.

Die Autorin beherrscht das Spiel mit Worten. Das zeigt sich zum einen bei der Verwendung treffender Metapher, zum anderen bei der emotional berührenden Darstellung von Gefühlen. Trauer, Wut und Angst sind nur einige davon.

Die Frage, wer die junge Frau vom Anfang war und was mit ihr passiert ist, zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. So habe ich die Möglichkeit mitzudenken und mitzuraten.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es beweist, dass selbst auf wenigen Seiten eine abwechslungsreiche und spannende Handlung untergebracht werden kann.