Rezension

London Calling

London Calling - Anja Marschall

London Calling
von Anja Marschall

Bewertet mit 3 Sternen

Den Vorgänger dieses Romans »Das Erbe von Tanston Hall« kannte ich bisher noch nicht, was ich denke, in gewissem Maß schade war, da mir zumindest zu Beginn die beiden Protagonistinnen Kate und Luna ein wenig fremd waren und mir vor allen Dingen ihre Beziehung zueinander und auch einfach ihre Hintergründe so unbekannt waren, dass ich an manchen Stellen schon etwas verwundert war.

Davon aber abgesehen, ist das Buch gelungen, wenn auch vielleicht nicht der grandioseste Krimi, den ich bisher gelesen habe, was unter anderem auch daran lag, dass vieles, was in diesem Roman passiert, einfach doch ein wenig abwegig auf mich wirkte. Vor allen Dingen auch, wie Kate und Luna in die Ermittlungen hineinrutschen und was daraufhin noch so alles passiert. Es wirkt zwar nicht vollkommen unglaubwürdig, aber doch hatten die beiden in meinen Augen an vielen Stellen deutlich mehr Glück, als eigentlich wahrscheinlich sein will, was für mich einfach nicht ganz stimmig war.

Leider war es auch so, dass mir Luna die gesamte Zeit ziemlich fremd blieb, wohingegen ich Kate irgendwann zumindest zu verstehen glaubte und sie ein bisschen mehr einschätzen konnte. Daher auch meine Vermutung, dass es sinnvoll wäre, wenn man den ersten Band mit den beiden Charakteren kennen würde, da ich mir schon vorstellen kann, dass Luna da etwas besser eingeführt, man bei ihr nicht ganz so im Regen stehengelassen wird. Von daher war mir auch einfach vieles, was auch Lunas Richtung passierte, einfach etwas suspekt oder unverständlich.

Der Fall an sich ist jedoch irgendwie auch spannend, so dass man schon damit leben kann, dass vieles davon doch ein wenig weit hergeholt wirkt, da man sich im Grunde zumindest vorstellen kann, dass die Leute Intrigen in diese Richtung planen. Zumal es einen auch sehr am Lesen hält, dass man wissen möchte, wie Kate und Luna aus dem Schlamassel wieder herausfinden, dass sie jetzt gesucht und für Mörder gehalten werden.

Insgesamt ist es aber eher ein Krimi für Zwischendurch, von dem man sich in meinen Augen nicht zu viel erwarten sollte, weil er einfach doch deutlich abgehoben und eher unwahrscheinlich ist, die Charaktere nicht unbedingt jedem liegen und es auch einfach so ist, dass es deutlich spannendere Krimis gibt, die glaubwürdiger erscheinen. Und vor allen Dingen das Ende konnte mich nicht überzeugen, da dann doch noch mehr hinzukam, was ich so etwas arg merkbar konstruiert fand.