Rezension

Märchenstunde mal anders

Die Tochter der Wälder - Juliet Marillier

Die Tochter der Wälder
von Juliet Marillier

Bewertet mit 5 Sternen

Juliet Marillier erzählt hier das Märchen der „6 Schwäne“ neu. Ich liebe Märchen schon seit meiner Kindheit und so wollte ich nun endlich auch dieses Märchen lesen. Die Autorin lässt ihr Märchen im 9Jahrhundert in Irland spielen. Sie hat den Konflikt den die Iren und die Briten miteinander auskämpften hier wunderbar mit eingearbeitet.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir allerdings schwer. Fr. Marillier lässt die jüngste Tochter ihre Geschichte selbst erzählen, damit hatte ich zunächst meine Probleme schließlich ist Sorcha am Anfang erst 12 Jahre alt. Sie beginnt damit ihre glückliche Kindheit mit sechs Brüdern zu schildern, erst allmählich wird der Leser zum Kern der Geschichte geführt, der sich im wesentlich an das bekannte Märchen der sechs Schwäne hält. Aber schon bald war ich gefangen von dieser mystischen Feenwelt rund um Sevenwaters. Davon, dass hier ein ganz junges Mädchen ihre Lebensgeschichte erzählt war nichts zu spüren, im Gegenteil.

Der Erzählstil dieser Autorin ist hier eher düster, mystisch und traurig, aber auch fesselnd und spannend. Ich war gefangen von der Welt in der Sorcha leben musste und habe mit ihr gebangt wenn wieder einmal etwas die Fertigstellung der Hemden verzögerte. Eigentlich gehöre ich nicht zu der Sorte Leserin die ständig bei traurigen Szenen heulen müssen, aber hier bei dem Schicksal von Sorcha brauchte ich doch einiges an Taschentücher um die eine oder andere Träne wegzuwischen.

Etwa ab der Mitte des Buches hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte etwas heller wird. Sorcha begegnet den Briten die sie mitnehmen in ihre Welt. Ab diesem Punkt wird „Die Tochter der Wälder“ zu einem gewöhnlichen historischen Roman und verliert ein bisschen was von seinem mystischen Zauber.

Juliet Marillier hat hier tolle Charaktere geschaffen. Egal ob dabei die Rede von Sorcha ist oder von ihren Brüder, die alle einen bestimmten Platz in ihrem Leben haben und diesen auch ausfüllen müssen. Sie sind facettenreich und spannend und lassen viel Raum zum träumen. Wobei die  Liebesgeschichte um Sorcha nicht unbedingt so vordergründig ist, dass sie aufdringlich wirken würde. Die ganze Geschichte ist von Anfang bis Ende wunderbar ausgearbeitet und stimmig. Jedes Detail und jede neue Szene passen herrlich zusammen und halten die Spannung gleich bleibend hoch.

Am Ende meiner TB-Ausgabe befinden sich außerdem eine kleine Erklärung der fremden Namen und zwei Karten von Irland und England aus dem 9 Jahrhundert. Beides war für mich sehr hilfreich, zumal ich die keltischen Namen ohne Hilfe sonst nicht hätte aussprechen können.

Mein Fazit „Die Tochter der Wälder“ ist eine Märchenerzählung die sehr viel Freiraum zum träumen lässt. Die Autorin hat die mystische Welt Irlands hier wunderbar in einen historischen Roman wiedergegeben. Ich hatte verzauberte Lesestunden und ich bin schon gespannt auf den nächsten Band.

Kommentare

Shanna ergänzte am 11. Februar 2014 um 11:05

Eine wirklich wunderbare Geschichte *schwärm*

Die Folgebände sollte ich endlich auch mal lesen ;-)