Rezension

Zieht einen vollständig in seinen Bann

Die Tochter der Wälder - Juliet Marillier

Die Tochter der Wälder
von Juliet Marillier

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Sorcha wächst behütet im Irland des 6. Jahrhunderts auf. Sie hat fünf Brüder, mit denen sie innig verbunden ist, ebenso wie mit Pflanzen und Tieren in den großen Wäldern um die Burg ihres Vaters. Doch das Böse kommt nach Sevenwaters in Gestalt der neuen Frau ihres Vaters. Die Zauberin Oonagh verwandelt Sorchas Brüder in Schwäne und will auch noch das geflohene Mädchen in ihre Fänge bekommen. Die verzweifelte Sorcha erhält Besuch aus dem Feenreich von der Herrin des Waldes, die ihr erzählt, wie sie den Fluch von ihren Brüdern nehmen kann. Bei alldem darf sie nicht mehr sprechen, bis sie ihre Aufgabe erfüllt hat. Für Sorcha beginnt eine Zeit der Prüfungen, die sie sogar bis ins verfeindete Britannien führt, wo sie der Liebe ihres Lebens begegnet. Doch bei alledem verliert sie nie ihre Aufgabe aus den Augen. Wird Sorcha es schaffen, den Fluch zu besiegen?

Wer „Die Nebel von Avalon“ liebt, so wie ich, der kommt an der „Tochter der Wälder“ nicht vorbei. Zu Beginn kam ich nur langsam in die Geschichte hinein, doch dann nahm mich der Zauber Irlands, seiner Legenden und Feen völlig gefangen und ich habe das relativ dicke Buch ganz schnell verschlungen.
Sorcha ist ein bewundernswerter und außergewöhnlicher Charakter voller Liebe, Ausdauer und Hoffnung. Die Hartnäckigkeit, mit der sie daran arbeitet, ihre Brüder von dem Fluch zu erlösen, hat sich mir tief eingeprägt. Sorcha muss viel Leid erleben, aber auch die Liebe. Eine Liebe, die unmöglich scheint und für die man bis zuletzt hofft, dass sie ihr e Erfüllung findet. Auch für Sorchas Brüder läuft die Zeit weg und ich habe mitgefiebert und gehofft, dass der Fluch gebrochen wird. Neben einem Einblick in die Welt der Feen, die für Sorcha ein fester Bestandteil des Lebens sind, erfährt man viel über Irland und Großbritannien in der damaligen Zeit.

Auch wenn „Die Tochter der Wälder“ keine überraschenden Wendungen bietet, begeisterten mich die Art und Weise wie die Handlung erzählt wird, die Charaktere und die unterschwellige Spannung bis zum Schluss. Ein großer Fantasy-Roman in der Tradition der „Nebel von Avalon“ mit einem Hauch „Jane Eyre“.