Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Magisch, wunderbar mit tiefgründiger Message

Cassandra Carpers fabelhaftes Café - Mona Herbst

Cassandra Carpers fabelhaftes Café
von Mona Herbst

Bewertet mit 5 Sternen

Cover & Titel
Das Cover zeigt Emma in Cassandra Carpers Café und man sieht, dass der Muffin verzaubert ist, da man über ihm eine glitzernde Rauchwolke sehen kann. Bunte Sternchen sind links und rechts und insgesamt ist das Cover einfach absolut magisch. Es gefiel mir auf Anhieb, wie auch der Titel. Ich liebe die Magie einfach, gerade in den Kinderbüchern verzaubern sie mich. Zudem erinnerte mich es an die Amazon Serie „Das magische Kochbuch“, die ich wirklich toll finde.

Geschichte & Plot
,,Wer diesen Cupcake wählt,, ist zumeist eine feine und ätherische Person. Sanft und einfühlsam. Intelligent und fröhlich. Ihre Farben sind weiß und hellrosa.“ – Seite 13

Die Geschichte gefiel mir von Anfang an. Sofort wurde ich in ihren Bann gezogen. Sie hat mich im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert. Was ich von der Autorin gut fand, war, dass der Plot nicht nur die Geschichte um die es sich dreht enthält, sondern auch aktuelle Themen wie Schule, Mobbing von Mitschülern, neue Freundschaften, die erste Verliebtheit, sowie Probleme mit den eigenen Eltern anspricht. Diese Themen wurden gut in die Geschichte eingebaut und angesprochen. Sie gehören zu unserer damaligen aber auch heutigen Realität, dem wahren Leben und nicht immer, ist alles Gold was glänzt. Für ein Kinderbuch finde ich sehr gut, dass diese Themen angesprochen werden, wenngleich sich die Geschichte um etwas Anderes dreht, nämlich um Cassandra Carper und Emma die in das unglaubliche, magische Abenteuer verstrickt wird. Es gibt wirklich einige Kinderbücher, die geschrieben wurden aber keine tiefere Message besitzen. Dieses hier schon und dafür liebe ich es.

Protagonisten (Achtung: Kleine Spoiler!)
Emma fand ich von Anfang an total niedlich, wenngleich manchmal auch etwas eigen, was ich aber gut fand. In manchen Momenten wusste ich sie nicht einzuschätzen und sie handelte anders, als ich gedacht habe. Das zeigte aber, wie tough sie ist und das hinter einem schüchtern-wirkenden Mädchen, ein selbstbewusstes Mädchen stecken kann, vor allem wenn in es in seinem Sein gestärkt wird. Die ganze Geschichte über. wurde sie immer aufgeweckter. Sie entdeckte Freundschaften neu, spürte das erste Mal das Gefühl von Verliebtheit und ging an ihre Grenzen, wenn es sein musste. Leider, hatte sie es mit ihren Eltern nicht so einfach, denn die waren immer weg. Sie war viel alleine Zuhause, etwas zum Essen gab es nur aus dem Kühlschrank und auch so, zeigten sie kein Interesse für ihre Tochter. Mir tat das im Herzen weh, da ich ganz anders als Mutter von vier Kindern bin. Ich hätte ihr so gewünscht, dass sich ihre Eltern für sie interessieren, sie fragen wie es ihr geht, ihr etwas zum Essen kochen und vor allem, an ihrem Leben teilhaben. All das taten sie nicht, außer es war etwas Negatives, etwas was gegen Emma war, dann machten sie sich Gedanken aber blieben trotzdem an der Oberfläche schwimmen. Tiefgründig wurden sie nie.

Paula, im Laufe des Buches Emmas Freundin und mit Abenteurerin, fand ich wirklich klasse! Ich mochte ihre Überlegungen, ihre Art an Dinge heran zu gehen und vor allem ihre freundschaftliche Ader zu Emma. Sie hat mit Emma endlich eine Freundin gefunden und auch, wenn sie manchmal anderer Ansicht als Emma ist oder ihr in den Hintern treten muss, ist sie sehr überlegt und respektiert Emma. Ich fand, dass sie manchmal das Ruder in der Hand hielt und Emma ein bisschen führte. Das empfand ich nicht als störend, sondern als Zeichen ihrer Freundschaft und da sie Emma nie alleine lassen würde.

Ben der mürrische Bruder  und heimlicher Schwarm von Paula. Ich fand ihn gut, aber leider etwas sehr in den Hintergrund geraten, auch wenn seine Hilfe nötig war. An manchen Stellen hätte ich mir noch mehr Einsatz von Ben gewünscht. Irgendwo, wo er mithelfen muss oder etwas, wo er ein Rätsel lösen muss. Er kam zwar zum Einsatz und verfiel auch der wörtlichen Rede aber mir war das teilweise nicht genug. Dieses gewisse Etwas fehlte ihm. Er war der, der immer alles hinnahm, mir einfach etwas zu still war. Ich hätte ihn gerne etwas frecher gehabt, etwas mehr Widerworte und vor allem eine Handlung, in der er Emma gegenüber steht und sie sich, meinetwegen nur tief in die Augen sehen. Irgendetwas, sodass man Emmas Gefühl wieder eingebaut hätte. Vielleicht eine Art Bindung, die, die beiden aufgebaut hätten, immerhin ist Emma in Ben verliebt. Vielleicht war das aber auch einfach so gewollt, da beide nicht dasselbe Alter haben, wenngleich man es auch nicht erfährt. Ben ist und bleibt der Ruhepol des Dreiergespanns.

Die Eltern von Paula und Ben fand ich wirklich toll. Ich bin aber der Meinung, dass beide nur eine Mutter hatten. Ich weiß das gerade gar nicht genau aber dennoch interessierte sie sich für ihre Kinder. Selbst Emma behandelte sie wie ihr eigenes Kind. Sie zeigte Freude als Emma bei Paula übernachten wollte, sie erzählte aus ihrer Kindheit und es waren so kleine Momente, die die Geschichte und die Beziehung von Paula zu ihrer Mutter, zu etwas Besonderem gemacht haben. Wirklich große Klasse in meinen Augen.

Cassandra Carper, Damian Dearing, Molly Parker und viele andere Protagonisten, sowie auch Fabelwesen und Fantasietiere waren insgesamt einfach nur magisch, wunderbar und klasse! In jeden einzelnen Charakter habe ich mich verliebt, da jeder seine Eigenheiten hatte, diese auch gezeigt hat. Jeder konnte etwas, was der Andere nicht konnte oder wusste etwas, was der Andere nicht wusste. Jeder wurde so bildhaft beschrieben, dass ich mir alle im Bunde sehr gut vorstellen konnte.

Schreibstil 
Der Schreibstil war toll und ist gut für Kinder geeignet. Durch ihn kommt man gut durch die Geschichte und findet somit auch keine Stolpersteine beim Lesen.

Das ehrliche Fazit 
Ein wirklich magisches, abenteuerliches, spannendes Buch mit tiefgründigen Themen, die angesprochen werden müssen. Ein Buch mit einer Geschichte, die gelesen werden muss, da sie uns in eine Welt entführt, die unsere Welt mal Kopf stehen lässt.

Bewertung: ♥♥♥♥♥