Rezension

Man nennt es Hoffnung.

Eine grenzenlose Welt – Aufbruch -

Eine grenzenlose Welt – Aufbruch
von Sonja Roos

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Auftaktband zur Auswanderer Saga der Autorin Sonja Roos um die vier jungen Leute Marga, Rosie, Simon und Nando wird in zwei Teilen erzählt. Es beginnt mit Teil eins in Hamburg 1892 und führt den Leser dann nach New York. Hier setzt sich der zweite Teil vier Jahre später, 1896, fort.
In der Innenklappe werden die vier Protagonisten in Kurzform vorgestellt.
In Hamburg herrscht die Cholera und so kommt es, dass Margas Mutter die Gelegenheit nutzt, ihre Tochter mit dem Onkel Xaver und deren Stieftochter Rosemarie mit nach Amerika schickt. Sie selbst würde Hamburg verlassen und in die Pfalz zu Verwandten gehen. Marga mochte den grobschlächtrigen Onkel nicht. Umso erschrockener ist sie über ihre Cousine Rosie. Simon und Nando, das ist eine Geschichte für sich. Beide werden zu Beschützern der jungen Frauen. Und auch in Amerika gehen sie zusammen ihren Weg.
Nein es ist keine so leichte Lektüre die man hier vor sich hat. Man wird mit den ganzen damaligen Verhältnissen, Lebensumständen konfrontiert. Sei es in Hamburg oder auch z. B. über die Einreise, das Geschehen in Ellis Island. Korruption war an der Tagesordnung. Der tägliche Kampf ums Überleben, aber das Buch zeigt noch mehr Facetten, wie Freundschaft, Zusammenhalt …
Schwer wiegt Rosies vergangenes Leben, das wie eine schwarze Wolke, wie Ballast und nicht einfach abzustreifen ist. Eine große Belastung für die Liebe, denn Simon ist es, der sich schon seit der ersten Begegnung in sie verguckt hat.
Aufschlussreich und super erzählt, mit welchen Mitteln die örtlichen Zeitungen um ihren Anteil kämpfen.
Dieser Roman war absolut nach meinem Geschmack.
Die Charakteren sind sehr lebendig und gut aufgestellt. Man fühlt sich irgendwie mitten im Geschehen und erlebt die Zeit irgendwie hautnah mit.
Ein sehr interessanter und irgendwie auch spannender erster Teil. Für mich ein Lesehighlight.