Mehr Action- als Polit-Thriller, aber unglaublich spannend
Bewertet mit 4 Sternen
Eins vorweg: „Die letzte Wahl“ ist kein raffinierter Polit-Thriller, sondern ein ziemlich turbulenter Action-Thriller mit politischen Elementen. Wer mit dieser Erwartungshaltung an das Buch herangeht und ein Fan von Action ist, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Im Vordergrund steht der Journalist Nicholas, der sich als relativ glückloser Reporter und Vater herausstellt – seine Tochter Hanna sieht er nur selten, und eine missglückte Enthüllungsreportage hätte ihm beruflich fast das Genick gebrochen. Als er zufällig auf die Umsturzpläne der rechtspopulistischen Volkspartei steht, ist ihm klar: Er muss vor der bevorstehenden Wahl etwas unternehmen! Bei seinen halsbrecherischen und immer verzweifelteren Aktionen landet er schnell auf dem Radar der gefährlichen Hintermänner der Partei und bringt sich selbst, seine Familie und sein Umfeld in größte Gefahr.
Eric Sander erzählt in „Die letzte Wahl“ in rasantem Tempo die Geschichte eines Mannes, der immer weiter in seiner Mission aufgeht: die Volkspartei mit ihrem charismatischen Anführer Hartwig daran zu hindern, die Wahl zu gewinnen. Im Vordergrund stehen nicht so sehr politische Winkelzüge und raffinierte Intrigen, sondern eher der klassische Topos des Einzelkämpfers, der sich mit aller Macht gegen einen überlegenen Gegner wehrt. Und der Gegner schreckt auch vor Gewalt nicht zurück! Verfolgungsjagden, bewaffnete Söldner und Drohneneinsätze … „Die letzte Wahl“ verbreitet auf fast jeder Seite die Atmosphäre klassischer Hollywood-Action. Manchmal könnte man fast vergessen, dass der Schauplatz des Romans Deutschland ist.
Alles in allem ist „Die letzte Wahl“ ein solider Action-Thriller, der durch sein Setting durchaus auch zum Nachdenken anregt. Wer nach einer durchdachten politischen Fiktion sucht, ist hier eher an der falschen Adresse, aber Fans von gutem Hollywood-Kino kommen in diesem rasanten Action-Thriller definitiv auf ihre Kosten.