Rezension

Deutschland kurz vor dem rechtspopulistischen Umsturz

Die letzte Wahl -

Die letzte Wahl
von Eric Sander

Bewertet mit 3.5 Sternen

Deutschland steht kurz davor einen 'Volkskanzler' zu wählen - - relativ viel Action aber für mich zu wenig Politik

Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen und der Klappentext hat sich vielversprechend gelesen.  Ich lese Politik- und Spionagethriller sehr gerne, daher war ich sehr neugierig auf die Umsetzung.

Die Handlung spielt in der 'Jetzt-Zeit' und Deutschland steht vor einer entscheidenden Bundestagswahl.   Mit Aussicht auf eine große, wenn nicht sogar absoluter, Mehrheit  liegt die rechtspopulistische Volkspartei bei den Umfragen ganz vorne. Markus Hartwig wird schon als der kommende Volkskanzler inszeniert. 

Durch Zufall  bekommt der Journalist Nicholas Moor Hinweise auf spätere Umsturzpläne, die Richtung Ermächtigungsgesetz und Machtkonzentration gehen. Nicholas Moor selber ist eine gebrochene Figur, mit familiären und beruflichen Problemen.  Sein einziger Halt im Leben ist seine Tochter Hanna und die gerät durch seine Recherche in ernsthafte Gefahr.  Mehr als einmal, bringt Nicholas sich und ihm Nahestehende in Gefahr, was auch zu tragischen Todesfällen in seinem Umfeld führt. 

Das Buch selber ist sehr flüssig geschrieben und ich konnte es  flott lesen, aber inhaltlich hat es mich nicht wirklich ganz überzeugen können.  Mir hat  ein Gefühl für die  Gesellschaft in diesem Deutschland gefehlt. Was ist in diesem Land passiert, dass eine völkische Partei so hohe Zustimmung bekommen kann?    Abwertende Bemerkungen und Übergriffe gegen Ausländer sind mir da zu wenig.   

Was mir gut gefallen hat, war der kritische Umgang mit der Macht der Medien.  Es ist sehr bedenklich, wenn sich reiche Kräfte, die Berichterstattung 'kaufen' können.   

Wer gerne rasante Actionthriller liest, wird hier seine Freude haben.