Rezension

Mehr als nur Spannung

Der unsichtbare Gast - Marie Hermanson

Der unsichtbare Gast
von Marie Hermanson

Marie Hermansons Roman spielt im Sommer, die Tage sind hell und lang, das Leben auf Gut Glimmenäs leicht und ohne Sorgen und doch spürt man schnell eine Bedrohung der Fantasiewelt in der Glimmenäs versunken scheint, eine Bedrohung die es abzuwenden gilt.
Beim ersten Lesen des Buches, dachte ich mir, wie kann man eine arme alte und kranke Frau nur so skrupellos ausnutzen, als ich aber genauer über das Gelesene nachdachte, wurde mir klar, das zunächst niemand ausgenutzt wurde, jeder in diesem Spiel profitierte. Florence wurde behütet und versorgt und konnte so in ihrer Traumwelt bleiben, sie musste sich nicht dem stellen was zu ihrer psychischen Beeinträchtigung führte. Martina fand ein Zuhause, ein geschütztes Umfeld in dem genau vorgegeben war was sie zu tun und zu lassen hatte, etwas was ihr in ihrem bisherigen Leben fehlte, die anderen fanden Zuflucht vor ihren Problemen vor denen man sich auf dem Gut wunderbar verstecken konnte.
Hinter dem unsichtbaren Gast, steckt viel mehr als ein Spannungsroman, mehr als die Geschichte eines Sommers, er führt dem Leser die Probleme junger Menschen vor Augen, die obwohl ihnen augenscheinlich alle Wege offen stehen, scheitern, wenn das kleine Quenchten Glück fehlt, das es braucht um erfolgreich und glücklich zu werden.
Ich gebe dem Buch meine uneingeschränkte Leseempfehlung, für alle die nicht nur unterhalten werden möchten, sondern auch zum Nachdenken angeregt werden wollen.