Rezension

Mehr Drama als Liebesgeschichte

Never Doubt - Emma Scott

Never Doubt
von Emma Scott

In „Never doubt“ treffen zwei junge Menschen mit unterschiedlichen Schicksalen und Familienverhältnissen aufeinander.

Die 17-Jährige Willow kommt aus einer gut betuchten Familie. Der Vater Teil eines Millionen schweren Unternehmens und dort in den oberen Etagen am arbeiten. Die Mutter als Hausfrau unzufrieden trinkt ihren Frust weg und ist für Willow keine Ansprechpartnerin.

Willow war mal ein begeistertes Mädchen mit Freundinnen und guten Noten. Bis zu dem Tag wo sie eine Geburtstagsparty hatte und alle anderen ausgelogen waren. Von diesem Tag hat sie ein schwarzes Loch in sich und schwarze X´e auf ihrer Haut. X für Xavier, der sie an diesem Tag vergewaltigt hat. Eine Wahrheit, welche nur sie und er von weiß. Für ihre Familie ist sie einfach nur eine Blamage und lässt sich hängen.

Nur sie kann mit niemanden drüber reden. Denn es handelt sich um den Sohn von dem Vorgesetzten ihres Vaters. Und dieser ist darauf bedacht die Karriere voran zu treiben. So ist es für Willow ganz gut aus New York weg zu kommen und in dem kleinen beschaulichen Städtchen Harmony zu landen.

Dort lernt sie schnell den örtlichen Tratsch kennen. Hierzu gehört der Stadtversager und Alkoholiker Nummer eins Mr. Pearce, der mit seinem Sohn Isaac in einem Trailer wohnt. Die Mutter des jungen ist gestorben wie er 11 Jahre alt war, nun ist er 19. Durch den Schock damals, hat er ein Jahr lange die Schule nicht besucht und hängt nun in der Abschlussklasse.

Ihm wird so viel Negatives wie seinen dauerhaft besoffenen Vater nachgesagt. Nur das Talent zum Schauspiel wird ihm positiv zugedacht. Denn er tritt auf der örtlichen Bühne auf und hält mit seinen Auftritten das heruntergekommene Theater am Leben.

So soll es Willow und Isaac genau da treffen. An der Stelle die ihm Grund zum leben gibt und ihr helfen wird aus ihrem Zustand heraus zu helfen. Er hat das Ziel der Stadt und seinem Vater zu entfliehen und sie will die Vorgänge vergessen.

Die Geschichte ist an sich mehr ein Drama als eine Liebesgeschichte. Klar verlieben die beiden sich, es läuft nicht alles rund, die Familien stehen dem ganzen wie in Hamlets Aufführung dazwischen.

Aber da ist mehr. Die Vergewaltigung von Willow ist bei ihr jeden Tag präsent und als Leserin habe ich echt mit ihr gelitten. So realistisch kamen ihre Ängste und ihre Erinnerungen an diese Nacht rüber. Die Schweißausbrüche, die Panikattacken und den Wunsch alles zu vergessen. Aber auch seine Not mit dem aggressiven und cholerischen Vater, den Misshandlungen die auf Gewalt basieren. Diese beiden Themen sind so stark präsent, dass es für mich weniger um die Liebe geht, sondern das zu sich selbst finden und einen Ausweg für sich zu finden.

Die Geschichte ist alles andere als schlecht, aber niemand darf hier eine klassische Liebesgeschichte erwarten. Die Themen gehen weiter, tiefer und sind sehr emotional. Ich würde Menschen mit diesen Erfahrungen, seis von Willow oder Isaac eher abraten, da diese sehr viel aufwühlen können. Ansonsten ist die Geschichte nicht schlecht, aber für mich etwas zu belastend gewesen.