Rezension

Mehr Logikfehler als Spannung

A Spell Unspoken -

A Spell Unspoken
von Yvy Kazi

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zu „A Curse Unbroken“ habe ich geurteilt, dass ich es mochte, wie die Hexenmagie und generell die arkane Welt sich so wunderbar in unsere Alltagswelt hat integrieren lassen. Mich hatte nur etwas gestört, dass nicht so wirklich offensichtlich wurde, worauf die Geschichte immer hinaus will Am Ende gab es zwar einen richtigen Showdown und dort wird dann auch so langsam die Gegnerschaft deutlich, aber deswegen habe ich vermutet, dass erst Band 2, „A Spell Unspoken“ so richtig aufklären wird, um was es gehen wird.

Auch wenn ich sehr viel Potenzial in „A Spell Unspoken“ gesehen habe, so konnten die Erwartungen von Yvy Kazi in meinen Augen nicht erfüllt werden. Irgendetwas war immer, wo ich so daran dachte, das verhindert gerade eine starke Phase des Buchs. Der erste Teil beispielsweise ist sehr zäh. Darren und Gemma ist erstmal die Flucht aus New York gelungen und sie kommen bei ihren Müttern unter. Das fand ich eigentlich als Idee sehr gut, weil sie so viel erwähnt wurden im ersten Band, aber sie jetzt wirklich zu erleben, das ist eben doch etwas anderes. Doch dann ging es auch schon mit den Problemen los Viola habe ich vielleicht noch in Ansätzen kennengelernt, aber Laura ist sehr, sehr blass gewesen. Generell habe ich mir aus der Einführung der Mütter einfach mehr erhofft. So passierte es dann auch, dass es eben so zäh wurde, weil Gemma in die verschiedenen Bücher eintaucht und probiert und macht, während Darren sich auch verbessern soll, aber so richtig bekommen wir eben doch nichts mit. Dazu habe ich mir dann mit zunehmenden Infos, was die Gegner für Fähigkeiten haben, wie dunkel ihre Probleme wohl sein müssen, gefragt, warum Gemma, Darren und ihr Zirkel dem so alleine gegenüberstehen. Es wurde zwar argumentiert, dass es eben gewisse inoffizielle Regeln in der arkanen Welt gibt, wo sich viele auch lieber zurückhalten, aber Alaric und Co. haben ja keine Pläne entwickelt, die am Ende drei Menschen betreffen, sondern es geht ja tatsächlich um einen dunklen Plan, der sich locker auf die ganze Welt ausweiten könnte und dann geht es wieder andere an. Deswegen hat es mich irgendwann einfach sehr gestört, wie sich generell die arkane Welt, aber speziell auch die Mütter rausgehalten haben. Zumal immer kam, Gemma und ihr Zirkel seien Babywitches, was ergibt es dann für einen Sinn, wenn die erfahreneren Hexen sie einfach sich selbst überlassen?

Positiv in dieser Phase war für mich auf jeden Fall aber, dass sich die Beziehung von Gemma und Darren für mich so entwickelt hat, dass ich sie wirklich gemeinsam mag. Man hat zunehmend diese unsichtbaren Fäden zwischen ihnen gespürt und es gab sehr romantische Momente, wo ich wirklich glücklich war, dass ich sie auch als diese besonderen Momente wahrnehmen konnte. Dennoch ist Darren einfach nicht so ausgearbeitet worden, er war am Ende eigentlich mehr der Mann für die Liebesgeschichte als ein Held auf seine eigene Art und Weise und in dem Fall hätte es seine Perspektive auch einfach nicht gebraucht. Kazi hat diese irgendwann auch kaum noch geschert. Als sich das Geschehen wieder nach New York verlagert und die Figuren voneinander getrennt werden, gerade dann wären die beiden Perspektiven doch Trumpf gewesen, aber nein, da klebte erst recht alles an Gemma. Das war für mich auch unbefriedigend, weil es sich unvollständig anfühlte. Es gab zwar keine logischen Löcher, aber richtig fühlte sich die stilistische Aufteilung nicht an.

Schließlich kommt es dann wieder zu einem Showdown, aber nennen wir es lieber nur einen kleinen Puff. Meine Kritik liegt auf jeden Fall darin, dass ich diesen großen, mächtigen Zirkel nur marginal kennengelernt habe. Dafür, dass es doch viele Hexende mit dunklen Ideen und Pläne waren, hätte ich wirklich gerne mehr ein Gefühl für die Antagonisten bekommen. Einzig in Bezug auf Eric wurde wirklich ein guter ob gemacht. Noch der Antiheld in Band 1, ist er in Band 2 gut ausgebaut worden und er war ein schöner Charakter, um zu demonstrieren, dass nicht alles schwarz-weiß ist. Aber auch die Schatten sind blass geblieben. So entscheidend für die Geschichte, aber letztlich so unbegreiflich. Ich weiß, dass es noch zwei Bände geben wird. Auch wenn diese den Fokus auf Hazel und Taro verschieben, da können die Fragen natürlich noch beantwortet werden, aber bestimmte Infos hätte ich schon jetzt gebraucht. Und dann eben das Ende. Es kann in meinen Augen nicht mit dem aus dem ersten Band 1 mithalten. Da, wo es eigentlich wirklich gut geht, kommt dann die magische Lösung um die Ecke und schwupps alle gelöst. Selbst wenn Gemma einen Preis zahlen musste, aber es wirkte antiklimatisch und das war ein bisschen schade.

Fazit: Es ärgert mich wirklich, aber „A Spell Unspoken“ konnte leider das Niveau des ersten Bandes nicht halten. Es gab wirklich gute Momente, speziell bei Sachen, auf die ich im Vorfeld nicht gesetzt hätte, aber dafür gab es dem gegenüber viel Zähes zu Beginn und wenn es dann endlich spannender losgeht, habe ich immer mehr die Logik gesucht. Am Ende löst sich die Bedrohung auch zu einfach auf. Hiernach hadere ich nun leider sehr, ob diese Reihe für mich noch weitergehen soll.