Rezension

Mein Jahreshighlight! Steinfest at his best. :)

Das grüne Rollo - Heinrich Steinfest

Das grüne Rollo
von Heinrich Steinfest

„Das grüne Rollo“ ist ein Roman der deutschen Gegenwartsliteratur, der mir allein ob seines Covers ins Auge fiel.

Eines Nachts erscheint im Zimmer des 10-jährigen Theos – und das ab sofort täglich und pünktlich um 23.02 – ein flaschengrünes Rollo, das ihm einen Ausblick in eine Art Parallelwelt zu geben scheint.

Alle Mutmaßungen weshalb Theo dieses Rollo erscheint, werden von ihm selbst negiert. Der Leser rätselt und rätselt und fällt dank grüner Schrift mit dem Protagonisten in diese grüne Rollowelt hinein. Dies passiert uns einmal mit dem 10 Jahre alten Theo im 1. Teil des Buches und mit dem 50 Jahren alten Theo, der längst als Astronaut fremde Sphären erkundet. Doch da ist es wieder – das grüne Rollo aus seiner Kindheit.

Ich kann mich vielen Rezensenten anschließen, dass zu viele Informationen, die zukünftige Leser spannend finden würden zu erfahren, schon viel zu viel spoilern würden.

Heinrich Steinfest kann eine Sache sehr gut: Das Erzählen – absurdes, paradoxes, nichtgekanntes, zufälliges, spontanes Erzählen, das einen mitreißt.

Für mich gehört er zu den großen deutschen Gegenwartsliteraten, die man für sich entdecken sollte.

Mein bisheriges Jahreshighlight! (auch optisch!)

 

Wenn ihr das nächste Mal gefragt werdet, wo ihr des Nachts hingeht,

antwortet: „Ins Grüne!“ (;

 

Meine Wertung: 4,5-5 / 5 Sternen

Kommentare

Steve Kaminski kommentierte am 27. April 2015 um 23:51

Ja, nachts ins Grüne - das hat was! :-) Ich fand die Wendung, warum der Junge beobachtet wird, schon genial, und dann dachte ich, das war die Lösung - aber dann kam Teil 3...

"Der Allesforscher" ist vielleicht sprachlich und in der Geschichte noch schöner, und "Gewitter über Pluto" fand ich auch toll - die Steinfest-Krimis, die ich kenne, sind dann etwa anders.