Rezension

Mein Lesetip

Wenn alle Stricke reißen - Jennifer Bentz

Wenn alle Stricke reißen
von Jennifer Bentz

~~Mein Lesetipp: Wenn alle Stricke reißen

Für alle, die sich schon mal gefragt haben, ob sie eigentlich noch normal sind. (Seite 5)

Auch bei diesem Buch gilt natürlich mein erster Blick  dem COVER:
In verschiedenen Rottönen, mit Blümchen und den abgebildeten Frauen wird sofort klar, dass die Zielgruppe des Romans wohl eher weiblich ist. Schön finde ich, dass sich die Blumen auf der Rückseite fortsetzen.

„Keine Sau auf dieser Scheisskugel nimmt mich ernst, noch nicht mal mein Therapeut.“ (Seite 38)

Aber kommen wir zunächst zur HANDLUNG:
Lea, Tine und Vivien – drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Aber doch haben sie etwas gemeinsam. Sie haben den gleichen Therapeuten. Vivien wurde des Öfteren beim Stehlen erwischt und muss nun gemeinnützige Arbeit verrichten und einen Therapeuten aufsuchen.
Lea gilt in ihrem Kollegenkreis mittlerweile als Zicke und Furie. Um im Job weiter voranzukommen, muss sie unbedingt ihre Wutausbrüche unter Kontrolle bringen und begibt sich deshalb zu einem Therapeuten.
Tine gilt als Phobikerin und ängstigt sich fast vor allem. Ständig hat sie Panikattacken, Deshalb sucht sie einen Therapeuten auf.
Alle drei Frauen treffen im Wartezimmer aufeinander und erfahren vom plötzlichen Selbstmord ihres Arztes. Der Therapeut hat jeder der drei Frauen einen sehr persönlichen Abschiedsbrief hinterlassen. Das gemeinsame Erlebnis schweißt die Frauen zusammen und die Eigentherapie beginnt.
Doch mehr möchte ich nun wirklich nicht verraten.

Optimisten fangen immer mit der Haben-Seite an. „Ich habe ein abgebrochenes Studium. Ich habe eine Strafanzeige am Hals. “ (Seite 35)

MEINE BEWERTUNG:
Selten habe ich bei einem Roman so gelacht. Die einzelnen Protagonisten und Charakteren sind so pointiert dargestellt, dass man sich als Leser stellenweise selbst fragt, ob man noch normal ist.
Aber was ist die Norm? Wer entscheidet darüber? Genau diese Fragen hat die Autorin im vorliegenden Buch hervorragend beleuchtet. Auf sehr heitere und amüsante Art und Weise wird dem Leser verdeutlicht, dass „normal“ ein sehr dehnbarer Begriff ist.
Wunderbar beschwingt und mit einem Lächeln, fliegen die Seiten beim Lesen nur so dahin. Die Autorin werde ich jedenfalls im Auge behalten und hoffe, schon bald ein weiteres Buch von ihr lesen zu können.
Mein absoluter Lesetip, gerade jetzt für die nasskalten Tage.

Neurotisch ist das neue Sexy. (Seite 123)