Rezension

Méto - Das Haus

Méto - Das Haus - Yves Grevet

Méto - Das Haus
von Yves Grevet

Bewertet mit 3 Sternen

Neugierig auf dieses Buch wurde ich eindeutig nur wegen des Covers, denn dieser Anzug von dem Jungen im Vordergrund sah in meinen Augen so extrem seltsam aus, dass ich herausfinden wollte, was es damit wohl auf sich hat.

Interessant an dem Roman ist aber vor allem, wie der Stil, in dem es geschrieben ist und der Inhalt zusammenspielen. Besonders auffällig war für mich der sehr kalte und klare Stil mit häufig sehr kurzen Sätzen, der einfach sehr treffend zum Inhalt war. Allein schon das Leben im Haus betreffend, in dem besonders starre und strenge Regeln gelten und ein gewisser Kommando-Ton an der Tagesordnung ist. Interessant ist auch, dass alle Namen in dem Roman von den lateinischen aus dem alten römischen Reich inspiriert sind, was irgendwie schon stimmig ist, ich wüsste nur zu gern wieso sie gewählt wurden, da es nicht die echten Namen der Jungen sind. Daher hoffe ich, dass sich der Hintergrund davon vielleicht noch aufklären wird.

Dem Buch war aber auch ganz eindeutig sein Auftaktcharakter anzumerken, da sehr viel zunächst erklärt oder angerissen wurde. Man langsam die Welt, um die es gehen wird und ihre Regeln kennenlernt, aber Tiefergehendes zunächst nur angerissen und viele Fragen aufgeworfen wurden, von denen bisher jedoch kaum eine geklärt wurde.

Wie genau das Leben im Haus strukturierst ist kennenzulernen und auch die unterschiedlichsten Begründungen der Herrscher dafür zu erfahren, fand ich extrem interessant, da für mich vieles extrem unsinnig und seltsam erschien, meist auch die Begründungen. Dabei war es vor allem interessant, wie sich einfach alle fügen und geradezu vollständig kontrollieren lassen, selbst in ihrer eigenen Denkfähigkeit.

Spannend ist dabei vor allem auch zu beobachten, wie manche langsam anfangen dieses eigenständige Denken wiederzuentdecken und sich gegen die herrschenden Umstände, sowie auch das, was durch diese geschieht, aufzulehnen. Besonders da es einen ganz anderen Blick auf eine unterdrückte Gruppe kurz vor dem Aufstand gibt.

Auf jeden Fall ein interessanter Auftakt, auch wenn mir die Charakteren auch Méto selbst, eher unsympathisch sind und ich mich mit keinem auch nur im Ansatz identifizieren konnte und mich nur in einer reinen Beobachterposition fühlte. Ein Buch bei dem ich auf jeden Fall neugierig bin, welche Geschichte sich letztendlich noch hinter allem verbirgt, auch wenn der Roman, trotz des zu ihm sehr passenden Stils einfach nicht meins war. Jedoch auch ein Roman, der sehr interessante Fragen aufwirft und auch zum Nachdenken animieren kann.