Rezension

Mir hat ein roter Faden gefehlt

Lea und das Labyrinth der Zeit -

Lea und das Labyrinth der Zeit
von Michael Engler

Bewertet mit 2 Sternen

Das Buch ist super schön aufgemacht. Das Cover, der Vorhang und das Innenleben sind sehr schön aufeinander abgestimmt und in Kombination mit dem Lesebändchen ein Hardcover wie ich es mir immer wünsche.

Die Geschichte konnte mich hingegen leider nicht so überzeugen. 

Die Grundidee finde ich gut. Lea, ein junges Mädchen verbringt ihre Ferien bei ihrem Onkel und ihrer Tante auf dem Land. Plötzlich tauchen Wölfe in der Gegend auf und die Geschichte scheint sich mit einer alten Dorfsage zu umwickeln. Zusätzlich taucht dann noch ein mysteriöser Junge auf, der behauptet Zeitreisen zu können. Der Anfang der Geschichte hat mir abgesehen von ein paar Kleinigkeiten noch richtig gut gefallen, doch dann sind immer mehr Dinge geschehen, aufgetaucht und passiert die mich mehr verwirrt haben als alles andere. Es gab viele Ansätze, die sich zu einer interessanten Geschichte hätten entwickeln können, aber nie wurden diese Ansätze wirklich behandelt oder vertieft. Zudem, finde ich, ist nach dem Anfang eine gewisse Leere in der Geschichte entstanden, welche sich eine ganze Zeit lang gezogen hat. Diese Leere wurde dann von Versuchen die Zeitreisethematik zu erklären überflutet und darauf folge der, meiner Meinung nach, nicht gelungenen Höhepunkt der Geschichte - das Ende. 
Neben der Story an sich, konnte ich zu den Charakteren einfach keine Bindung aufbauen. Abgesehen von dem einen Dorfjungen empfand ich die meisten Charaktere sogar eher unympathisch.
Den Schreibstil von Michael Engler fand ich flüssig und teilweise bildlich, jedoch durch die Story auch ein wenig spannungslos.
Was mich jedoch am meisten an der ganzen Geschichte gestört hat ist, dass ich eine richtige Zeitreise Geschichte erwartet habe und eben dieser Aspekt - die Zeitreise - ist, in meinen Augen, zum einen ein wenig untergegangen und zum anderen nicht wirklich gut aufgebaut. Es gab keine wirklichen Zeitsprünge und interessante Hintergrund Informationen, welche ich eben aus so vielen anderen Zeitreisegeschichten liebe.

Zwar bin ich mit meinen 22 Jahren ein wenig aus der Zielgruppe hinausgewachsen, und sehe vielleicht die ein oder anderen DInge anders wie noch vor ein paar Jahren, jedoch hätte ich mit 12 Jahren +, aufgrund der fehlenden Spannung, die Geschichte wohl nicht beendet.

Mein Fazit: Eine Geschichte mit vielen tollen und interessanten Ansätzen (vor allem die Wölfe :) ), jedoch werden zu viele Ansätze gemacht, ohne diese wirklich zu bearbeiten. Und mir hat einfach ein roter Faden gefehlt.