Rezension

Mitbewohner in London

Wir trafen uns im Dezember -

Wir trafen uns im Dezember
von Rosie Curtis

Bewertet mit 4 Sternen

Die Protagonisten konnten mich nicht ganz überzeugen

„Wir trafen uns im Dezember“ von Rosie Curtis erzählt eine unaufgeregte und eher leise Romanze.

Jess wagt einen Neuanfang in London und ist total aufgeregt, da sie einen erschwinglichen WG-Platz in Notting Hill im Haus ihrer Freundin Becky ergattert hat. Gleich beim Kennenlernen ihrer neuen Mitbewohner schlägt ihr Herz für den attraktiven Alex, mit dem sie zukünftig Wand an Wand leben wird. Doch die Regel, dass es keine Beziehungen zwischen den Bewohnern geben darf, bremst die Gefühle von Jess aus. Alex nimmt diese Regel wohl nicht ganz so wörtlich, denn schon bald darf sie sich seine Affäre mit einer anderen Mitbewohnerin anschauen. Aber noch steht das Gefühlskarussell nicht still.

 

Die Beschreibung verspricht eine witzige und romantische Lovestory, was in meinen Augen leider nicht ganz erreicht wird.

Rosie Curtis lässt die Perspektiven zwischen Jess und Alex wechseln, die beide auf ihre Art mit der nicht zu leugnenden gegenseitigen Anziehung umgehen. Beide haben viele Gemeinsamkeiten und liegen voll auf einer Wellenlänge. Jeder hat eine unschöne Trennung und eine berufliche Umorientierung hinter sich und eigentlich gar keinen Kopf für eine neue feste Beziehung. Die Affäre von Alex schiebt ihr Verhältnis automatisch in die Friendzone, in der sie sich immer besser verstehen. Und irgendwann ist dann doch mehr als nur Freundschaft vorhanden.

Die Protagonisten sind grundsätzlich sympathisch, aber wenn sie aus ihren jeweiligen Perspektiven ihre Erlebnisse erzählen, fehlte mir persönlich irgendwie die Emotion. Alles wirkt ein wenig leidenschaftslos und der Funke springt nicht ernsthaft über. Natürlich sind sowohl Jess als auch Alex eher ruhige Charaktere und großes Drama passt überhaupt nicht zu ihnen, aber auch eine leise Annäherung kann mit viel Gefühl erzählt werden. Nur konnte mich das Buch in dieser Hinsicht weniger überzeugen.

Das Setting hingegen ist toll gelungen und man kann die Begeisterung von Jess nachempfinden, wenn sie mit Alex auf Entdeckertour geht.

 

Mein Fazit:

Eine nette Lovestory für die ruhigen Momente, die man gut in der Vorweihnachtszeit genießen kann.