Rezension

Monsieur Cluzet macht Ferien

Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein -

Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein
von Alexandre Dupont

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich will Urbain Cluzet, frisch pensionierter Pariser Commissaire de Police, Urlaub in seiner alten Heimat Auciel Haute in der Normandie machen, um sich zu erholen und den Festlichkeiten des bevorstehenden Nationalfeiertages beizuwohnen. Aber ein grässlicher Mord trübt die ländliche Idylle. Robert Menochet, der Hausbanker von Urbains Wahl-Enkelin Nathalie, wird zerschmettert am Fuße des Burgturms aufgefunden, nachdem er Nathalie um eine größere Geldsumme betrogen hat. Schon bald wird klar, dass der örtliche Polizeichef das Ganze als Unfall abtun möchte, um die Einweihung des frisch restaurierten Burgturms und die Würdigung des Chevalier de Cotillon, einem verdienten mittelalterlichen Ritter, nicht zu stören. Aber dann stößt Urbain auf einen Hinweis, der seine kriminalistischen Instinkte weckt.

Der Charme dieses Kurzkrimis liegt in den liebevollen Schilderungen der französischen Lebensart, den mitunter kauzigen Figuren und natürlich dem sympathisch-knurrigen Commissaire, der seiner Enkelin helfen möchte. Am Schluss dann nimmt die Handlung rasant Fahrt auf, als Urbain im Alleingang den Mörder stellt und sich damit selbst in Gefahr begibt. Dass der Autor die Normandie liebt, ist aus jeder einzelnen Zeile herauszulesen. Ich habe jede Seite dieses warmherzigen Krimis genossen, es hätten ruhig ein paar mehr sein können. Dazwischen hat der Autor ein paar unwiderstehliche humorvolle Einlagen gestreut, mit denen ich mich köstlich amüsiert habe. Überhaupt haben die farbenfrohen Schilderungen den Wunsch in mir erweckt, diese zauberhafte Region einmal selbst zu besuchen.

Ich hoffe, es folgen noch ein paar mehr Normandie-Krimis mit Urbain, Nathalie, dem Schwarzbrenner Bruno, der Polizistin Sandrine und dem ignoranten Major de Police.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Dieser Krimi regt an und nicht auf und punktet mit viel Gefühl.