Rezension

Mord in Wien im 19. Jh.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein - Anni Bürkl

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein
von Anni Bürkl

Bewertet mit 3 Sternen

Anfang des 19. Jahrhunderts in Österreich. Die Franzosen sind in Wien. Die Menschen leiden Hunger, weil es von Tag zu Tag weniger zu essen gibt. Bäcker Lechner denkt nur an sich und angeblich an die Seinen, deshalb wird das Brot immer kleiner und der Preis dafür immer höher. Dann wird der Bäcker ermordet und Verdächtige gibt es zuhauf.

Leon Pölzl bekommt von seinem Mentor beim Kriminalgericht den Fall übertragen. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Schmitzer, der Geständnisse herausprügelt, hält Pölzl mehr von moderner Kriminalistik.

Das Buch hat nur 125 Seiten und ist sehr klein gedruckt. Doch liest sich die Geschichte leicht und flüssig.  Einzig einige Wiener Ausdrücke sind gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird interessant durch die einzelnen Personen, die liebevoll beschrieben werden sowie die detailgetreue Beschreibung der Umgebung. Obwohl fast alle hier verdächtig sind, behandelt Pölzl sie nicht von oben herab. Daher erfährt er auch manches, was die misstrauischen Bürger in diesem Viertel sonst nicht preisgegeben hätten.

Eine Geschichte, bei der der Krimi etwas in den Hintergrund gerät, die aber durch die Milieubeschreibung unterhaltend ist.