Rezension

Nach anfänglichen Schwierigkeiten spannend und polarisierend

Tod in der Schorfheide -

Tod in der Schorfheide
von Richard Brandes

Bewertet mit 4 Sternen

Tödliche Schorfheide.

Inhalt:

Hauptkommissarin Carla Stach und ihr Team erschüttert ein grausamer Mord. Nico Römer, der ein Geschäft für Computerreparaturen hat, wurde bei lebendigem Leib verbrannt. Die Kommissare finden seine verkohlte Leiche in seinem Haus in den Wäldern der Schorfheide. Nico war gefesselt und hatte keine Chance zu entkommen. Seine Schreie wurden zwar gehört, doch die herbeigerufene Hilfe kam zu spät. Wer hatte einen solchen Hass auf das Opfer? Als dann noch ein Mädchen spurlos verschwindet, muss sich Carla die Frage stellen: hängen die beiden Fälle etwa zusammen?

Leseeindruck:

"Tod in der Schorfheide" ist das Krimidebüt von Richard Brandes. Gleich zu Anfang geht es rasant los. Die einzelnen Figuren lernt man erst nach und nach kennen. Der Fall ist komplex. Man muss am Ball bleiben. Was ich schnell gemerkt habe. Eine längere Unterbrechung und ich hatte den Faden verloren. Nachdem meine Konzentration jedoch ausschließlich auf "Tod in der Schorfheide" gelegen hat, bin ich ebenso schnell wieder in die Geschichte hinein gekommen. Der Krimi ist anders. Jedenfalls hatte ich vorher noch keinen in dieser Art gelesen. Jede Figur verkörpert ein anderes gesellschaftspolitisches Thema. Oft kommen die Aussagen wie aus dem Nichts. Für mich hat es sich wie vor eine Wand laufen angefühlt. Das musste ich erst einmal verdauen. Erst mit der Zeit konnte ich mich darauf einlassen und habe es nicht bereut. Den Fall selbst fand ich spannend und hat mich zum Miträtseln animiert. Bis zum Schluss dachte ich, ich wüsste wer der Mörder ist. Tja. Falsch gedacht. Chapeau.

Fazit:

Wenn man sich auf "Tod in der Schorfheide" einlässt, bekommt man einen spannenden Fall und Figuren, die in einer Art gesellschaftspolitische Themen verkörpern, die polarisieren. Jedenfalls ging es mir so. Oft sind meine Emotionen hochgekocht. Auch an Lokalkolorit mangelt es nicht. Ein ganz kleines bisschen mehr Konzentration auf die Ermittlungsarbeit und etwas weniger Extreme bezüglich der Charaktereigenschaften der Figuren hätte mir persönlich besser gefallen. Nichtsdestotrotz konnte der Krimi mich gut unterhalten, weshalb ich ihn gerne weiter empfehle.