Rezension

Nachdenklich, aber mit einigen Mängeln

Über uns Stille - Morton Rhue

Über uns Stille
von Morton Rhue

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentexte:

Die Angst vor einem Atomkrieg wächst. Scotts Vater hat einen Bunker im Garten bauen lassen. Seitdem stellt Scott sich quälende Fragen: Wird er es rechtzeitig in den Bunker schaffen, wenn der Krieg kommt? Und was, wenn dort kein Platz mehr für ihn ist, weil die Nachbarn schneller waren? Wie lange muss man eigentlich in so einem Bunker bleiben? Hätten sie überhaupt eine Chance zu überleben, wenn draußen alles verseucht wäre?

Meine Meinung:

Nachdem ich “Die Welle” in der Schule wahnsinnig toll fand, musste ich dieses Buch einfach lesen. Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz zufriedenstellen…

Die Story wird in 2 Handlungssträngen erzählt. Zum Einen haben wir den momentanen Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt und zum Anderen den Handlungsstrang der Vergangenheit. Die Idee eine solche Erzählweise zu wählen finde ich sehr gut, weil so die Spannung weiter aufgebaut wird, während die Handlungen und Verhaltensweisen langsam Sinn ergeben.

Die Geschichte wird aus Sicht von Scott erzählt. Wir bekommen also einen direkten Eindruck wie der kleiner Junge einen Atombombenangriff und die daraus resultierende Zeit im Bunker erlebt. Die Gedankengänge des Kleinen erstaunen einen manchmal, weil man nicht damit rechnet, dass er sich so offen und erwachsen verhalten kann (Amerika, 1962).

Die teilweise naive dann aber auch wieder erschreckend nüchterne Sichtweise von Scott hat mein Herz erobert und mich tief bewegt. Die Grundidee des Buches finde ich wirklich gelungen bzw. hat mich zum Lesen angeregt.

Genrell erfahren wir sehr viel über die Protagonisten und Nebencharaktere. Und hier der erste Kritikpunkt: Die Auflösung der Geschichte erfolgt mir zu abrupt und wenig detailliert. Wir erfahren zu wenig über die anderen Personen und generell wie sich das Land entwickelt hat.

Einen weiteren Punkt muss ich für die Logik im Buch abziehen. Wenn ich einen Bunker bauen lasse und dann dort festsitze, wie bekomme ich frisches Wasser und Luft? 1962 war die Technologie sicher noch nicht so ausgereift, dass man mit Partikelfiltern die Luft hätte reinigen können, die aber ständig in den Bunker geleitet werden muss.

Wer die beklemmende Situation in einem Atombunker hautnah aus den Augen eines Kindes erleben möchte und dazu noch in das Amerika vergangener Zeiten reisen möchte, der sollte diese Lektüre zur Hand nehmen. Für Leute die auf schlüssige Handlungen stehen, ist dieses Buch allerdings nichts, da mir im Nachhinein nun einige Fragen durch den Kopf schwirren…

Bewertung: 3/5 Punkte