Rezension

nette Familiengeschichte

Die Zuckerbaronin -

Die Zuckerbaronin
von Martina Sahler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bayern 1911, Gwendolyn Wallendorf ist frisch verheiratet mit Alexander. Doch zwei Dinge gibt es, die ihr Eheglück beeinträchtigen. Eine ist, dass ihr Mann Alexander sich so gar nicht in die Donau Zucker AG einbringt, obwohl er nach dem Tod des Vaters jetzt der Besitzer ist. Darum ist es auch Gwendolyn, die an seiner Stelle die Geschicke in die Hand nimmt und als Zuckerbaronin bezeichnet wird. Viel lieber wäre es ihr, wenn sie beide gemeinsam hier an einem Strang ziehen würden, Seite an Seite. Die zweite Sorge ist der Bruch mit ihrer Familie, den Schinders. Bei der Hochzeit musste Gwendolyn ihrem Schwiegervater dieses Versprechen geben. Die Schinders finanzieren ihren Lebensunterhalt durch den Schmuggel von Saccharin über die Schweizer Grenze nach Deutschland. Nach dem Tod des Vaters, der auch als Schmugglerkönig bezeichnet wurde, hat die älteste Tochter Martha, Gwens große Schwester, das Geschäft übernommen. Es ist gefährlich, könnten die Zöllner an der Grenze sie doch jederzeit dabei erwischen und ins Gefängnis stecken. Trotz der Warnungen von Benno, ihrem Ehemann, will sie das riskante Geschäft ihres Vaters unbedingt weiterführen und bringt durch ihre Sturheit dadurch sogar ihre kleine Schwester Helena in große Gefahr.

Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die Charaktere sind auch sehr lebendig beschrieben. Leider ist die Entwicklung an einigen Stellen sehr vorhersehbar. Dadurch kam bei mir keine rechte Spannung auf. Auf die Kapitel zum Weißen Haus hätte ich gut und gerne verzichten können. Zwar sind die Beschreibungen dazu zum Teil geschichtlich belegt, haben aber mit den Familien Schinder und Wallendorf nicht direkt zu tun. Diese Abschnitte haben mich eher verwirrt. Darum gibt es insgesamt von mir auch nur 3,5 Lese-Sterne.