Rezension

Nicht ganz so gut wie Band 2

Die Ernte des Bösen - Robert Galbraith

Die Ernte des Bösen
von Robert Galbraith

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Die Ernte des Bösen" hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Dadurch, dass es ein Fall ist, in den Cormoran und Robin persönlich involviert zu sein scheinen, ist die Geschichte natürlich spannender als ein gewöhnlicher Fall und es war interessant zu sehen, wie die beiden verschiedene Spuren verfolgt haben und auch, wie besorgt Strike um seine Partnerin war. Die vielen verschiedenen Ansätze, die aufgeworfen wurden, waren dabei alle mehr oder weniger interessant. Strike hat sich in seinem Leben viele Feinde gemacht und dadurch, dass er hier ein paar Männer verdächtigte, ihm das Bein geschickt zu haben, hat der Leser mehr über seine Vergangenheit erfahren, was immer interessant ist. Auch über Robin ist mehr ans Licht gekommen, aber hier weiß ich noch nicht, wie ich die Enthüllungen bewerten soll. Einerseits kommt es mir ziemlich klischeehaft vor, andererseits ist es bewundernswert, wie Robin mit allem umgeht und dass sie sich ins Leben "zurückgekämpft" hat.
Wie in den vorherigen Bänden gibt es auch in "Die Ernte des Bösen" einige Beziehungsdramen, aber diesmal hat das Hin und Her zwischen Robin und ihrem Verlobten mich wirklich genervt. Ich hatte gehofft, dass in diesem Buch endlich eine Entscheidung gefällt wird, aber das Ende ist leider sehr zweideutig, sodass ich wohl bis zum vierten Band warten muss um zu sehen, wie es hier weitergehen wird.

Die Ermittlungsarbeit war in diesem Band wieder sehr realistisch dargestellt. Strike und Robin sind nur langsam vorangekommen und es gab verschiedene Rückschläge, was mir gut gefallen hat, aber zwischenzeitlich wirkte es auf mich so, als habe sich die Autorin ein wenig verzettelt. Im Mittelteil hat sich alles ein wenig gezogen, was nicht weiter schlimm ist, aber zu einem kleinen Abzug in meiner Bewertung geführt hat. Am Ende wurde es dagegen noch einmal richtig spannend und die Auflösung hat mich voll und ganz überzeugt; sie war überraschend, aber glaubwürdig und stimmig.

Insgesamt würde ich "Die Ernte des Bösen" mit 3,5 Sternen beurteilen. Es ist ein guter, wenn auch teils sehr erschreckender und fast schon brutaler Krimi (gerade den Handlungsstrang um die Amputationen fand ich schlimm), aber in der Mitte gab es ein paar kleinere Längen und die Beziehungsdramen haben mich doch sehr gestört.