Rezension

Nicht ganz so gut wie die Vorgänger.

Perchtoldsdorfer Todesrausch -

Perchtoldsdorfer Todesrausch
von Christian Schleifer

Bewertet mit 4 Sternen

Die Vorgeschichte zur Charlotte.

Inhalt:
Charlotte macht mit ihrer Freundin Andrea Urlaub in Schladming. Jenem Skiort, an dem es ein Jahr zuvor mysteriöse Morde gab. Damals hat Charlotte wesentlich zur Aufklärung beigetragen. Nun möchte sie den Ort einfach nur genießen. Aber da hat sie die Rechnung ohne die Journalistin Lydia Hammerschmied gemacht. Die wurde von ihrem Chef nämlich beauftragt, etwas neues zu den damaligen Ereignissen zu erfahren und lässt nicht locker bis Charlotte zu erzählen beginnt....

Leseeindruck:
"Perchtoldsdorfer Todesrausch" ist Band 4 der Perchtoldsdorfer Reihe mit Weingut Besitzerin Charlotte Nöhrer. Hier wird nun die Vorgeschichte zur Charlotte erzählt. Wie es dazu kam, dass sie nicht mehr als Polizistin arbeitet, ihre Freundin Andrea kennenlernt und am Ende doch das Weingut ihrer Eltern übernommen hat. Wer die anderen Bände kennt weiß, wo Charlotte auftaucht gibt es Leichen. So auch dieses Mal. Und natürlich muss Charlotte eigene Ermittlungen anstellen. Besonders gut hat mir gefallen, wie Christian Schleifer die Geschichte erzählt hat. Man wird durch Charlottes Bericht, den sie der Journalistin gibt, ein Jahr zurück versetzt und erlebt so jedes Detail von damals mit. Der besondere Schreibstil, bei dem vor die Namen ein Artikel gesetzt wird und die ein oder andere Bemerkung des Autors zu seinen Figuren, hat bei mir das Gefühl entstehen lassen, als würde mir jemand das alles auf lockere Art und Weise erzählen. Wie schon in den Vorgängern war das ein besonderes Leseerlebnis für mich. Neben einigem trockenem Humor, der mich zum Schmunzeln gebracht hat, hat mich der Fall Miträtseln lassen. Allerdings gab es für meinen Geschmack an manchen Stellen zu viele Details, die auf der einen Seite wichtig waren - schließlich erfährt man nun wirklich alles über die Charlotte - aber dadurch die Spannung nicht immer gegeben war. Und in einer Szene habe ich mich wirklich über die Naivität der Charlotte so richtig aufgeregt. Ich wollte es nicht glauben, dass ausgerechnet ihr so etwas passiert.

Fazit:
Ich bin froh nun auch die Vorgeschichte der Charlotte zu kennen. Sie spielt nicht in Perchtoldsdorf, wie es der Titel vermuten lässt. Was mich persönlich nicht gestört hat, da eine Reihe ja auch einen gewissen Wiedererkennungswert haben sollte. Wer sich davon gestört fühlt, dass die Figuren doch erheblich Alkohol konsumieren, für den sind die Kriminalromane eher nichts. Mir hat es die Reihe jedoch wegen dem besonderen Schreibstil und der ganz eigenen Art des Humors angetan. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.