Rezension

nicht so gut wie die Bücher, der Junge und die Nacht

Die Bibliothek im Nebel -

Die Bibliothek im Nebel
von Kai Meyer

Ich war von „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ so begeistert, dass ich auch die „Bibliothek im Nebel“ unbedingt lesen wollte. Ich fand vom ersten Band das Setting im Graphische Viertel der Stadt Leipzig sehr gelungen und auch die verschiedenen Zeitebenen. Dementsprechend ging ich mit hohen Erwartungen an diesen Band. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Ein Großteil der Geschichte spielte außerhalb Leipzigs, vor allem die Côte d'Azur und St. Petersburg wurden auch sehr wichtig. Das Auftreten vieler Orte war jetzt nicht per se ein Problem, zusammen mit vielen Personen und vielen Zeitebenen, von denen manche nicht so greifbar werden wie „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ war es aber durchaus herausfordernd. Da wäre etwa Artur, dessen Geschichte ab 1913 erzählt wird und das ich als sehr schicksalsgeplagt beschreiben würde; Aber auch Mara und Liette spielen eine große Rolle, und auch Grigori aus dem 1. Band kommt wieder vor. Thomas Jansen spielt eine etwas unrühmliche Rolle, in der er einem nicht wirklich sympathisch werden kann…. Insgesamt kommen viele Personen und Schauplätze vor, die auf spannende Weise miteinander verbunden werden. Der Roman schafft es dabei aber nicht, so zu entwirren und gleichzeitig zu fesseln wie Band 1. Mir schien die Erzählung nüchterner, brutaler und an manchen Stellen auch weniger ausgebreitet, so dass auch die eine oder andere Lücke für mich bleibt (trotz eines wirklich dicken Buches). Die Geschichte ist sehr spannend, zum Ende hin aber auch sehr brutal. Für mich war es zu viel Brutalität und Morde, mit denen ich so auch nicht gerechnet habe.