Rezension

Nichts für zarte Seelchen

Beutezeit - Jack Ketchum

Beutezeit
von Jack Ketchum

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte dreht sich rund um eine kleine, alles andere als dicht besiedelte Stadt in Amerika. Verständlich erklärt kann man sich sehr gut in das Städtchen hinein fühlen. 

Ketchum lässt im Verlauf des kurzen Büchleins zwei Welten aufeinander prallen: die in Depression und Gedankenwirrwar feststeckende Zivilisation gegen die rohe Gewalt von Urmenschen. Oder auch das ewig Plappernde und Selbstverliebte gegen Hunger und Selbsterhaltung. Er veranschaulicht dies exemplarisch in dem Aufeinandertreffen einer kleiner Horde "Wilder" und 3 Pärchen die eigentlich nur abgeschieden und mit sich selbst beschäftigt Urlaub machen wollten.

Das Buch lässt sich sehr lange Zeit, bis es denn dann tatsächlich zur Sache kommt. Aber ab der Hälfte geht es dann mehr als nur rund. Im Gegensatz zu "In den finsteren Wälder" von Richard Laymon, an dessen  Setting man sich erinnert fühlt, ist es weniger Splatter sondern vielmehr echter, ekeliger Horror, der sich tief in die eigene Gedankenwelt beim lesen schneidet und sich festsetzt. Detailliert und nüchtern beschreibt Ketchum unglaubliche Vorgänge und Taten in der Auseinandersetzung der beiden Gruppen. Wo man bei Laymon noch schmunzelnd den Kopf schüttelt, lässt einen "Beutezeit" das Mittagessen auf den nächsten Tag verschieben.
Sollte es je eine Verfilmung des Buches geben: ich möchte sie bitte nicht sehen müssen.

4*

Kommentare

NiWa kommentierte am 27. Februar 2014 um 10:51

Ist auf meiner WL!