Rezension

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Projekt: Phoenix - Geliebter Bodyguard - Cara Carter

Projekt: Phoenix - Geliebter Bodyguard
von Cara Carter

Bewertet mit 1.5 Sternen

Mit dem Buch und jetzt auch mit der Rezension tue ich mich sehr schwer. Zum einen weiß ich nicht, wie ich die Geschichte einordnen soll. Von meinen Erwartungen her, sollte dies eine Liebesgeschichte mit einigen Thrillerelementen gewesen sein. Tatsächlich gibt es auch beides, aber es fehlten die Emotionen, die normalerweise bei einer Romanze beim Leser entstehen und gleichzeitig gab es auch nicht die Spannung sowie das Adrenalin, wenn man bei einem Thriller einen Täter verfolgt. Ich weiß somit nicht, als was ich das Buch bewerten und welche Maßstäbe ich hier ansetzen soll.

Generell handelt das Buch von Lena, die als reiche Diplomatentochter das Leben einer High Society Lady führt. Das alles ändert sich, als jemand versucht sie zu entführen. Sie bekommt den Secret Service Agenten Connor zur Seite gestellt, wodurch Partys von der Tagesordnung gestrichen sind. Als Lena dann auch noch in den Fokus der russischen Mafia gerät, müssen die beiden noch näher zusammenrücken. Schnell ist Lena für Connor mehr, als nur ein Schützling.

Bei dem Titel „Projekt: Phoenix – Geliebter Bodyguard“ und dem Klappentext ist es nicht schwer zu erraten, dass es um eine Liebesgeschichte zwischen Connor und Lena geht. Das war relativ offensichtlich und vorhersehbar. So ähnlich ist es bei einige Themen in dem Buch, sodass ich als Leser eigentlich kein einziges Mal überrascht wurde. Häufig zeichnet sich die Handlung schon frühzeitig ab, sodass es dadurch auch phasenweise zäh wird.

Schwer habe ich mich auch mit Lena getan. Sie wächst zwar als Diplomatentochter mit Bediensteten auf und musste wohl nie in ihrem Leben einen Handschlag für irgendetwas tun, aber dennoch würde man meinen, dass sie eigenständig denken kann. Langezeit ist sie einfach nur verzogen und nervig. Sie ist in Lebensgefahr und das einzige woran sie denken kann, ist dass, sie mal gezwungen wird Klamotten von der Stange zu tragen. Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln und mich aufregen. Wenn mich eine Geschichte schon nicht wirklich packt, dann wünsche ich mir vielschichtige, sympathische Charaktere, die mich dazu bewegen das Buch weiterzulesen.

In dem Fall, der beschrieben wird, ermittelt Connor nicht aktiv. Von den ganzen Entwicklungen bekommen die beiden nur etwas über Telefonate und Nachrichten mit. Es hätte mehr Spannung aufgebaut, wenn der Leser die Bedrohung der Mafia aktiver mitbekommen hätte. Ebenso passiv, wie hier die Hauptpersonen sind, so passiv fühlt man sich auch als Leser. Ergebnisse werden berichtet, ohne dass man erlebt, wie sie aufgedeckt werden.

Dazu kam, dass sich an einigen Stellen Beschreibungen und Formulierungen wiederholen, sich die Charaktere nicht sonderlich weiterentwickeln und es keine große Spannungskurve gibt. Das einzige, was ich positiv fand, war ein Nebencharakter. Immer wieder haben die Hauptpersonen Kontakt zu einem Hacker namens Sparrow. Dieser ist individuell, amüsant und ein bisschen durchgedreht. In meinen Augen war er die stärkste Persönlichkeit in dem Buch und hat die Geschichte etwas aufgelockert.

Für mich hat die Kombination von Liebe und Thriller hier nicht funktioniert. Es wäre besser gewesen, wenn der Fokus auf einem Genre gelegen hätte und dieses dann voll ausgefüllt worden wäre. So war das Buch nichts Halbes und nichts Ganzes und konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen.