Rezension

Nur ein Spiel oder Realität ?

Immer der Fremdling -

Immer der Fremdling
von Annette Oppenlander

Bewertet mit 4 Sternen

Der 15jährige Max bekommt von seinem Freund Jimmy ein Computerspiel ausgeliehen, das dessen Vater entwickelt hat, obwohl der seinem Sohn die Weitergabe verboten hatte. Kurz nach Spielbeginn findet sich Max in einer mittelalterlichen Welt wieder, die allzu real ist. Dort lernt Max den Gerbersohn Bero und seine Familie kennen. Besonders Beros Schwester Juliana hat es Max angetan. Juliana steckt in Schwierigkeiten, weil ihre Dienstherrin Miranda und deren Sohn Ott wahre Teufel sind. Ehe es sich Max versieht, steckt er mitten in einer Fehde zwischen dem Grafen Heinrich und dem Herrn von Schwarzburg.

Max ist ein typischer Jugendlicher von heute , der seine freie Zeit gerne vor dem Computer verbringt. Welch ein Kulturschock als Max plötzlich im Jahr 1471 landet und auf all die Annehmlichkeiten  unserer Zeit verzichten muss. Die Autorin nutzt die Gelegenheit und schildert anschaulich die Lebensbedingungen der Dorfbewohner. Besonders die hygienischen Bedingungen müssen eine echte Herausforderung gewesen sein. Max schlägt sich ganz tapfer und meistert manch gefährliche Situation mit mehr Glück als Verstand. Max war mir sehr sympathisch und obwohl aus der Neuzeit verkörpert er doch ritterliche Tugenden der damaligen Zeit wie Tapferkeit und Fürsorge für in Not geratene. Die Geschichte ist spannend erzählt mit vielen interessanten Einblicken in die damalige Zeit. Und wie nicht anders zu erwarten, gibt es einige humorvolle Szenen, wenn Moderne und Mittelalter aufeinander treffen. Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, wobei mich persönlich besonders die historischen Gegebenheiten fasziniert haben.