Rezension

Packender historischer Roman

Die Siegel des Todes -

Die Siegel des Todes
von Peter Orontes

Bewertet mit 4 Sternen

Im Jahr 1325 arbeitet der Waisenjunge Elias bei einem Abdecker. An seine frühere Zeit hat er keine Erinnerung mehr. Er trägt ein kupfernes Medaillon mit sich herum, von dem er weiß, dass es in Bezug steht zu seiner bisherigen Geschichte. Genau dieses Medaillon führt einige geheimnisvolle Widersacher auf seine Spur, und sie schrecken auch vor Gewalt nicht zurück. Viele Jahre später trifft er auf die salernitanische Ärztin Abellita Montini. Sie hat den Weg aus dem Schwarzwald bis nach Italien geschafft und ist nun auf der Durchfahrt durch Regensburg.

Die Geschichte verquickt historisch verbriefte Ereignisse mit den fiktiven Geschichten von Elias und Ranghild. Zwei Handlungsebenen laufen dabei eine Weile nebeneinander her, und gebannt liest man über das Schicksal der beiden jungen Menschen, die sich zurechtfinden müssen in einer Welt, in der das Überleben mühselig ist. Man merkt der Geschichte eine akribische Recherche über die damalige Zeit an. Die historischen Gegebenheiten sind gut wiedergegeben, ich konnte mich in das Erleben von Ranghild und von Elias voll hineindenken und habe gespannt bei ihren Erlebnissen mitgefiebert. Es ist vor allem das Rätsel um das Medaillon und um die verlorenen Erinnerungen, das die Handlung vorantreibt und einen straffen Spannungsbogen bildet. Manches hätte sich durchaus kürzen können, ein paar Ereignisse wurden wiederholt geschildert. Doch die Erzählung erscheint so authentisch, dass man meint, tatsächlich am Leben im Mittelalter teilzunehmen.

Wer sich auf eine spannende Zeitreise ins Mittelalter machen möchte, der wird von diesem Buch begeistert sein. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.