Rezension

Pageturner! Toller Start einer neuen Regio-Krimi-Reihe!

Tod im Chiemgau -

Tod im Chiemgau
von Mathias Lehmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Durch „Tod im Chiemgau“ habe ich mit Mathias Lehmann einen neuen Autor für mich entdeckt, von dem ich gerne noch mehr Bücher lesen möchte! Der Auftaktroman einer neuen Regio-Krimi-Reihe, die rund um Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen spielt, hat mich sehr begeistert und macht Lust auf die nächste Folge. Kurze sich schnell abwechselnde Kapitel bringen eine spannende Dynamik in den Krimi und die sehr bildhaften Beschreibungen der Landschaften haben die unglaubliche Atmosphäre der Bergwelt vor meinen Augen entstehen lassen. Hier spürt man die Liebe des Autors für diese Region. Sein Schreibstil ist sehr fesselnd und leicht zu lesen und die Charaktere strahlten eine besondere Faszination aus, da sie originell, vielschichtig und zum Teil sehr polarisierend erschaffen wurden. Was für seelische Abgründe sich hier bei ihnen aufgetan haben hat mich sehr geschockt und für manche hatte ich Mitleid, für andere null Verständnis.

Der Prolog beschreibt ein tragisches Unglück oder war es vielleicht doch keins? Sofort wurde meine Wachsamkeit und mein Misstrauen erweckt. 10 Jahre sind seither vergangen und Bergführer Toni Hauser kehrt in seine alte Heimat zurück da sein Vater im Sterben liegt. Er hat damals Reit im Winkl den Rücken gekehrt als sein Freund Hans gestorben war und er sich Schuldvorwürfen entgegenstellen musste. Doch die Vergangenheit lässt ihn auch jetzt noch nicht in Ruhe und neue ungeheure Ereignisse mit Todesfällen stellen ihn erneut vor Herausforderungen. Gelingt es ihm diese zu bewältigen oder ergreift er wieder die Flucht?

Die Geschehnisse rund um Toni haben mich voll in ihren Bann gezogen, viele Fragen in meinem Kopf erzeugt und mich rätseln lassen. Mathias Lehmann hat mir dabei fortlaufend immer wieder neue Ansätze gegeben, um die Liste der Verdächtigen neu zu ordnen oder sie zu ergänzen. Meine Vermutung verfestigte sich zum Ende hin und es war ganz schön aufregend und dramatisch, wie sich der finale Showdown entwickelte. Toni war mir von Anfang an sympathisch durch seine zerrissene Art, seinen unsicheren Umgang mit zwei Frauen, für die er Interesse hegte und seine Zielstrebigkeit, als er die sehr interessant dargestellte Kommissarin Roxy Mayrhofer bei ihrer Ermittlungsarbeit half oder auch Alleingänge wagte. Sein Schutzengel hat auf jeden Fall viel zu tun während der ganzen Geschehnisse. Sehr polarisiert hat mich Tonis vermeintlicher Feind Bürgermeister Leopold Bräuniger. Sein Charakter wurde hervorragend erschaffen und er hat mich jedes Mal getriggert, wenn er auf der Bildfläche erschien. Was war er nur für ein durchtriebener, egoistischer, gehässiger, schadenfreudiger und manipulierender Mensch, dem es nur darum ging seine eigenen Interessen durchzusetzen und Rache auszuüben.

Mein Fazit:

„Tod im Chiemgau“ war für mich ein beeindruckender Krimi, der mir viele spannende Lesestunden geschenkt hat. Verdient vergebe ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung!