Rezension

Tod im Chiemgau

Tod im Chiemgau -

Tod im Chiemgau
von Mathias Lehmann

Bewertet mit 5 Sternen

Toni kehrt nach 10 Jahren in seinen Heimatort zurück und sticht damit in ein Wespennest, das auch die Vergangenheit betrifft.

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Kaum dass Toni wieder im Heimatdorf auftaucht, holt ihn die Vergangenheit ein. Viele Menschen im Dorf sind sauer auf ihn und ich konnte sie teilweise verstehen. Doch wer hat nach den 10 Jahren noch immer so eine Wut auf ihn, dass er ihm nach dem Leben trachtet? Dies versucht er mit der Kommissarin herauszufinden, die er natürlich auch kennt. So ist das im Dorf, jeder kennt jeden und weiß mehr über dich, als du selbst.
Nach und nach lernte ich alle Charaktere, ja fast das ganze Dorf kennen und erfuhr durch Erzählungen, wie die Verbindungen zu Toni und Hans damals waren. Dadurch wurde auch das Verhältnis der Freunde beleuchtet. Alle Figuren agierten realistisch und waren zum Glück nicht nur dorftypisch. Da platzierte der Autor die eine oder andere Überraschung.
Überhaupt schuf Lehmann bei mir Kopfkino. Ich sah die Berge, die saftigen Wiesen und fühlte das häufig engstirnige Dorfgehabe. Ich war mittendrin und froh, dass ich in einer Großstadt lebe. Dies ist auch Lehmanns locker-flockigen Schreibstil geschuldet, der eine sehr gute Mischung an detailfreudigen Beschreibungen und Handlung vorantreibenden knackigen Sätzen ist. Dies baute auch sukzessive eine Spannung auf, die mich in die Handlung zog und das Buch kaum zur Seite legen ließ.
Die Suche nach dem Täter war alles andere als einfach. Es gab falsche Fährten, Überraschungen und Twists, die mich mit Toni und Roxy immer wieder neu überlegen ließen, wer denn nun der Täter ist. Ich gebe zu, ich hatte den richtigen Verdacht, hätte ihn nur nicht 100% begründen können.
Alles in allem ein runder Krimi, der mich sukzessive in seinen Bann zog, das Dorfleben mit seiner malerischen Kulisse grandios in Szene setzte und mich nun ein bisschen auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Klare 5 Chiemgau-Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Zehn Jahre ist es her, dass Hans, der beste Freund von Bergführer Toni Hauser, beim Sturz in eine Schlucht tödlich verunglückte. Damals hat Toni seinen Heimatort Reit im Winkl verlassen, nun kehrt er zurück. Doch die Vergangenheit ruht nicht, im Gegenteil: Jemand scheint Toni nach dem Leben zu trachten. Er überlebt nur knapp einen Mordanschlag. Mit Hilfe von Kommissarin Roxana Mayrhofer versucht Toni, die Fäden zu entwirren und die Frage zu beantworten, die ihn seit Jahren umtreibt: War Hans’ Tod wirklich ein Unfall, oder sollte damals womöglich er selbst sterben?